bin auch wieder da. Das neue Forum gefällt mir sehr gut, es wirkt lichtvoll auf mich.
Ich weiß nicht, ob ich einen Sakrileg begangen habe vor einigen Tagen, folgendes ist passiert: ich habe die Dart-Weltmeisterschaft geschaut, Endspiel. Taylor (16-facher Weltmeister) gegen Anderson (war noch nie Weltmeister). Also gönnte ich Anderson den Titel. Als es einen Satz vor Schluss 6 zu 6 stand, habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich habe um Unterstützung für Anderson gebeten und eine ganze Packung Räucherstäbchen dafür zu opfern versprochen. Anderson gewann und ich habe die Räucherstäbchen am nächsten Tag wie versprochen geopfert.
Hinterher fragte ich mich, ob ich die Götter wegen so etwas eigentlich behelligen durfte oder nicht. War das okay?
(Falls ich das jetzt in einer falschen Rubrik geschrieben habe, bitte verschieben)
Ich denke, es liegt im Ermessen der Götter und Geister, ob sie die Bitte eines Opferenden als töricht bewerten wollen oder nicht. Entweder erhören sie die Bitte, oder es geschieht eben das, was schicksalsmäßig eh hätte passieren sollen. Die Götter werden wegen einer solchen Bitte gewiß nicht verärgert sein. Man sollte aber bedenken, daß wenn man für andere bittet und opfert, man sich mit diesen karmisch verbindet, im Guten wie im Schlechten, daher ist sowas vorher zu überlegen.
Vielen Dank, Catrin. Könntest Du vielleicht noch etwas genauer schreiben, was eine karmische Verbindung ist? Ich weiß nicht so recht, was ich mir darunter vorzustellen habe. Wirkt so etwas im jetzigen Leben oder in einem Späteren?
Mit einer karmischen Verbindung meine ich eine schicksalmäßige Verwebung mit einem anderen Menschen. Wenn Du z. B. durch Dein Bitten und/oder Opfern erreichst, daß sich das Schicksal eines anderen Menschen ändert, so geschieht zweierlei: Zum einen erzeugt Dein Handeln eine Schuld des Anderen Dir gegenüber, d. h. er ist karmisch verpflichtet, das Gute, was Du für ihn tatest, wieder auszugleichen, was für ihn und Dich verschiedene Konsequenzen haben kann, z. B. daß er wegen Dir leiden muß, falls er nicht von sich aus Gutes an Dir leistet. Zum anderen änderst Du ja seinen Lebensverlauf in gewisser Weise, und auch den des Verlierers, und bist dadurch auch mit diesem schicksalhaft verbunden. Nicht immer ist es sinnvoll, schicksalhafte Verbindungen mit gewissen Leuten anzustreben, da sie auch unangenehme Leute/Leute mit Unheil sein können, die Dich dann wiederum so beeinflussen, wie Du es vielleicht nicht möchtest. Für Andere bitten und opfern, vor allem für Fremde, ist immer ein zweischneidiges Schwert.
Heil og sæl! Ich kann deinen Gedankengang sehr gut nachvollziehen Bea. Ich hadere auch oft damit, ob ich die Götter um etwas bitten soll, oder nicht. Ich stelle Ihnen meist nur rhetorische Fragen, aber das auch nur, weil ich auch noch nicht viel geopfert habe. Irgendwie habe ich auch Bedenke, ob meine Opfergaben auch wirklich anerkannt werden. Da ich nicht viel besitze, kann ich auch nicht viel opfern. Ich habe mir vor kurzem dieses Thema im Wodans Erben Forum durchgelesen:
Dort ging es darum, ob man viel opfern oder wenig beten solle, oder andersherum. Dieses Thema hat mich auch wieder zum Nachdenken gebracht. Helfen mir die Götter wirklich nur, wenn ich viel opfere? Oder ist es nur eine Aussage darüber, dass man lieber weniger erbitten, als opfern soll? Also für sich alleine genommen meine ich. Helfen Sie mir auch ohne eine Opferung, sondern alleine meines Glaubens wegen? Haben die Götter überhaupt Einfluss auf mein Schicksal, die die Nornen weben? Vielleicht kann mir das nochmal jemand beantworten? Oder soll ich dafür lieber ein neues Thema eröffnen?
Viele Opfergaben zu spenden, ist immer gut und löblich. Das müssen durchaus keine großen Dinge sein, das können auch kleine Gaben sein, ein paar Früchte, Blumen, ein paar Münzen, ein kleines Schmuckstück, etwas Gebäck, Honig. Es ist richtig, man soll die Götter nicht dauernd um etwas bitten. Lieber nur dann, wenn es wirklich nötig ist. So, wie man es bei guten Freunden tun würde oder bei lieben Verwandten.
Zitat von RolloHelfen mir die Götter wirklich nur, wenn ich viel opfere? Oder ist es nur eine Aussage darüber, dass man lieber weniger erbitten, als opfern soll? Also für sich alleine genommen meine ich. Helfen Sie mir auch ohne eine Opferung, sondern alleine meines Glaubens wegen?
Damals ging es beim Opfer darum, die Kraft bereitzustellen die spirituelle Wesen benötigen, um in der materiellen Welt einzugreifen. Heute geht es um Zeichen der Dankbarkeit, daß wir uns bewußt sind, daß alles Gute von den Göttern kommt. Wenn man fest an die Götter glaubt, wenn man davon überzeugt ist, daß es die Götter gibt uns daß Sie uns im Leben helfen, vor Gefahren schützen usw. dann entsteht in uns das Bedürfnis von ganz allein, daß wir Ihnen auch danken wollen, und das tun wir dann im Gebet und zeigen es durch Opfergaben. Nur der Glaube (ohne Gebet und Opfer) hilft da nicht, denn in Wahrheit bedeutet so etwas, daß man nicht wirklich glaubt.
ZitatHaben die Götter überhaupt Einfluss auf mein Schicksal, die die Nornen weben?
Die Götter legen das Schicksal fest, die Nornen teilen es uns zu. Nach welchen Kriterien die Götter unser Schicksal festlegen, wissen wir nicht, wir können aber annehmen, daß es auch von unserem "Karma" (also unserem Tun und Lassen in früheren Inkarnationen) abhängig ist. Außerdem gibt es von den Göttern verhängte Aufgaben und Prüfungen (siehe etwa Geirrödr in den Grímnismál).
Daß die Götter Einfluß auf unser Schicksal nehmen können, erkennen wir schon daran, daß unsere heidnischen Ahnen sie anriefen und um etwas baten, wie z. B. um Sieg, gute Ernte, gute Geburt usw. So heißt es z. B. im Hyndlalied:
>Laßt Heervater (Odinn) um Huld uns bitten. Er vergilt und gibt Gold den Seinen. Hermod gab er Helm und Brünne, Schenkte Siegmund ein Schwert zu eigen. Gibt Sieg diesen, Besitz jenen, Rat und Rede Recken vielen, Fahrwind den Degen, Dichtkunst den Skalden, Mannhaftigkeit manchem Helden.<
Es gibt in den Überlieferungen zahlreiche Beispiele dafür, daß und wie die Götter in das Schicksal der Menschen eingreifen, also Einfluß darauf nehmen.
Das Stimmt. Ich hatte nur auch im Hinterkopf, dass beispielsweise Wodan auch nichts gegen sein Schicksal tun konnte, welches die Nornen ihm vorrausgesagt haben. Da sie ja die Schicksalsfäden in der Hand haben, hatte ich auch gedacht, dasss sie das Schicksal eines jeden Weben und verändern können.
Sowohl die Götter wie auch die Nornen können auf unser Schicksal Einfluß nehmen. Deswegen gibt es das überlieferte Nornen-Opfer zu Neujahr, wo man drei Gedecke für die Nornen auflegt, um sie zu bewirten und sie so günstig zu stimmen.
ZitatIch hatte nur auch im Hinterkopf, dass beispielsweise Wodan auch nichts gegen sein Schicksal tun konnte, welches die Nornen ihm vorrausgesagt haben.
Auch hier lag ich falsch. Ich finde auf die Schnelle nur heraus, dass der Riese Vafþrúðnir im Fragenwettstreit, Wodan über sein "Ende" aufklärt. Es war also keine Norne. Aber warum wollte Wodan es dann nicht verhindern, wenn er selbst die Macht dazu hat?
Weil Wodan weiß, daß Er zurückkommt. Das ist in den Eddas nur andeutungsweise erhalten ("der Starke von Oben"). Und weil der Mythos immer auch mit den Cyclen der Natur korrespondiert, d. h. Wodan als Sonnengott "stirbt" im Winter und kommt im nächsten Frühjahr zurück (wie Barbarossa im Berge, der natürlich Wodan ist).
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Persönliche Bitten an die Götter und Geister
07.01.2015 14:48 (zuletzt bearbeitet: 07.01.2015 14:49)
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