Die Handschriftenbilder des 17. Jh. gehen auf eine (nicht erhaltene) Vorlage aus dem 16. Jh. zurück, sind also 4 Jahrhunderte nach Ende des Heidentums entstanden. Da können wir nicht davon ausgehen, daß die Zeichner es noch genau wußten.

Zwei alte Darstellungen kenne ich, einmal die Wuotansdarstellung an der Außenwand der Apsis der Kirche von Königslutter, da fehlt dem Gesicht eindeutig das rechte Auge. Und an einer der Stabkirchen in Norwegen gibt es eine etwas verzerrte Odinsdarstellung, wo auch das rechte Auge fehlt.

Von der Logik her wurde ich auch denken, daß ein Rechtshänder, der sein Auge abgibt, es mit der rechten Hand nimmt und da natürlich auch das rechte Auge greift.

Lichtgruß
Geza

Dieses Bild (und ein weiteres, aus einer andern Stabkirche) nahm ich zum Vorbilde, für das Schnitzen einer großen Odins-Figur, die bei uns im Garten steht (s. Bild).

Lichtgruß
Geza

Odinn.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Figur ist etwa 1,20 m hoch und steht noch auf einem Sockel, so daß sie insgesamt ca. 240 groß ist. Einen Sockel muß man extra machen, da der im Boden nach einigen Jahren vermodert.

Lichtgruß
Geza

Hallo Amelung,

Sowohl die Figur, als auch der Sockel haben in der Mitte ein etwa 1 cm breites und je ca. 10 cm tiefes Bohrloch, in das ich einen Holzstab gesteckt habe. Dadurch sind die Figuren gegen Umfallen gesichert, und man kann sie aber trotzdem abnehmen. Den Thorr hatten wir z. B. bis nach Schlesien zur ECER-Konferenz mitgenommen und dort aufgestellt, wo die Rituale stattfanden. Den Odin hatte ich für das Video zum Hávamál (Video Allsherjargode 20 bei YouTube) auch in den Wald genommen.

Lichtgruß
Geza