ZitatDie Gen Happlogruppe R1a1, das ist die Gen Gruppe der Indoeuropäer, gibt es in Indien schon seit ca. 60 000 Jahren, wie in einer Gen-Studie aus dem Jahr 2011 beschrieben
Das ist indische Wunschvorstellung. Vor 60.000 Jahren gab es R1A oder R1A1 noch gar nicht. Wikipedia:
ZitatDie früheste R1a-DNA (5500–5000 v. Chr.) wurde bisher in Yuzhny Oleni Ostrov am karelischen Onegasee gefunden,
Auch widerspricht diese irrsinnige These den Tatsachen, daß in der indogermanischen Ursprache bestimmte Tier- und Pflanzennamen vorhanden waren bzw. fehlten, so daß von daher der Ursprungsort der Indogermanen dort gelegen haben muß, wo genau diese Tiere/Pflanzen vorkommen oder nicht vorkommen. Danach hat man das östliche Mitteleuropa als Ursprungsort ermittelt, oder die Gegend der Krim. Für letztere spricht auch unsere Mythologie, die von der Einwanderung der Asen aus der Gegend Don/Dnjepr erzählt.
ZitatUm mal ein Beispiel zu geben, wie sich Vedische Rezitationen anhören
Und so rezitierte der isländische Allsherjargode die Edda:
ZitatIch verstehe deshalb nicht, wieso Ihr unbedingt darauf besteht, daß es sich bei der Edda um eine Mythologie handelt. Eine Mythologie ist definitiv etwas anderes als eine Offenbarung. Eine Mythologie ist eine Dichtung. Dichtungen sind von Menschen erfundene Vorstellungen, die weitererzählt- oder schriftlich überliefert werden. Religionen benötigen aber Offenbarungen, denn wie sonst wollen sie eine authentische Beziehung zu ihrem Gott-, oder ihren Göttern herstellen?
Mythen sind eben keine von Menschen stammenden Erzählungen, sondern sind Erzählungen über Geschehnisse in der Welt der Götter. Diese Erzählungen können gar nicht von Menschen stammen, da Menschen nun einmal nicht wissen, wie es in dieser Welt aussieht. Aus Achtung und Furcht vor den Göttern würde kein heidnischer Mensch es wagen, eine Geschichte über die Götter und Ihre Welt frei zu erfinden. Die Mythen (Erzählungen von den Göttern) sind also nur durch Offenbarung zu den Menschen gelangt. Ich glaube, Deine Festlegung der Wortbedeutung von "Mythos" ist ungenau. Es kommt übrigens auf die Bezeichnung gar nicht an; in der Edda findet sich nirgends die Bezeichnung "Mythos". Es sind geoffenbarte Götterlieder, die mündlich tradiert wurden und irgendwann im 11. Jh. aufgeschrieben. Die inhaltliche Ähnlichkeit dieser Mythen (so bin ich gewohnt, sie zu nennen) erweist sich durch Quellenvergleich: In Indien haben wir den Gottkönig Manus, der die drei Hauptkasten schuf (Gesetzbuch des Manu). Bei Tacitus (Germania) wird der Gott Mannus genannt und Er hat drei Söhne, von denen sich drei Stände ableiten. In der Edda heißt Mannus "Rigr" und hat drei Söhne, von denen drei Stände abstammen. Selbst in der Bibel ist der ursprüngliche Mondgott Manus zu Noah geworden, der drei Söhne als Stammväter dreier Völker und Stände hat. Dieser Mythos ist also mehrere tausend Jahre lang inhaltlich gleich überliefert bis zu Celten (Manannan) oder Balten (Menes) und Griechen (Minos) oder Römern (Janus).
ZitatKennst Du z.B. einen ernstzunehmenden Vertreter des Christentums, der behaupten würde, die Bibel sei eine Mythologie? Er würde das sofort empört zurückweisen und klarstellen, die Bibel sei das Wort Gottes.
Das liegt einfach daran, daß "Mythologie" eine Bezeichnung aus heidnischen Religionen ist, mit denen die Kirchen natürlich nichts zu tun haben wollen. Aber teilweise spricht man schon von Mythen auch bei der Bibel, etwa vom "Schöpfungsmythos der Genesis" oder vom "Sintflutmythos".
ZitatDie Gen Happlogruppe R1a1, das ist die Gen Gruppe der Indoeuropäer, gibt es in Indien schon seit ca. 60 000 Jahren
Die ältesten menschlichen Funde der R1a Y-DNA weisen ein Alter von etwa 7000 Jahren auf und wurden in Karielien gefunden. Weitere alte Funde stammen aus Gräbern der Schnurkeramiker, der Urnenfelderkultur und von früheren Bewohnern des alten Tanais (Sarmatien, an der Mündung des Flusses Don gelegen, wo nach unserer Überlieferung, zu finden in der Ynglinga saga, die Asen herstammten). Das geschätzte Alter von R1a beträgt etwa 22 o00 Jahre. R1a1 hingegen ist eine Mutation von R1a und folglich jünger. Man findet diesen Haplotyp sehr häufig in Osteuropa und bei den Vikingern, denn nach der Ynglinga saga zogen die Asen von der Donmündung nach Skandinavien und gründeten dort ihre Reiche. Das geschätze Alter für R1a1 liegt bei 10 000 bis 13 000 Jahren. Vor etwa 3500 Jahren kamen Träger des R1a1 Haplotyps auch nach Indien, so daß heute etwa 16% der männlichen Inder diesem Haplotyp angehören.
ZitatEine Mythologie ist definitiv etwas anderes als eine Offenbarung. Eine Mythologie ist eine Dichtung. Dichtungen sind von Menschen erfundene Vorstellungen
Falsch. Mythos kommt von altgriechisch μῦθος (Wort, Rede, Erzählung) und ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eine Erzählung. In den religiösen Mythen wird das Leben der Menschen mit der Welt der Götter verbunden. Ein Mythos erhebt Anspruch auf Geltung für die von ihm behauptete Wahrheit. Also nochmal:
ZitatDie für unsere Diskussion wichtigen Hauptaussagen sind, daß eine Germanen Einwanderung vor 3500 Jahren, wegen der vorliegenden Gen-Analyse, unwahrscheinlich ist und daß die indische Haplogruppe R1a1* autochthon ist, das heißt vor Ort in Indien entstanden ist.
Vor 3500 Jahren (Bronzezeit) sind keine Germanen nach Indien gezogen; wie kommst Du auf so etwas? Es gibt keinen Forscher, der dies je behauptet hätte. Die Germanen sind ein Haplogruppen-Gemisch und setzen sich in erster Linie aus den Y-Haplogruppen I, R1a und R1b zusammen. Die derzeitige Forschung geht davon aus, daß die spätneolithischen Kulturen der Schnurkeramiker und Glockenbecher durch massive Zuwanderung aus dem Nordschwarzmeer-Gebiet (Y-DNA R, mtDNA H) entstanden, die sich mit den Menschen der mittelneolithischen Kulturen Mitteleuropas (Y-DNA I, mtDNA U) vermischten; so entstanden die Germanen. Die Haplogruppe R1a bezeichnet für sich allein keine Germanen, sondern die Indoeuropäer, von manchen auch als Arier bezeichnet. Von ihrer Heimat nördlich des Schwarzen Meeres zogen die Indoeuropäer sowohl nach Westen als auch nach Osten. Der nach Osten wandernde Zweig lebt heute z. B. in 16% der männlichen Inder weiter. Die Inder hätten es zwar gerne, daß ihr Land der Ursprung der Arier sei und verbreiten dementsprechende Theorien, doch entspricht dies nicht dem tatsächlichen Stand der Forschung.
ZitatAuch widerspricht diese irrsinnige These den Tatsachen, daß in der indogermanischen Ursprache bestimmte Tier- und Pflanzennamen vorhanden waren bzw. fehlten, so daß von daher der Ursprungsort der Indogermanen dort gelegen haben muß, wo genau diese Tiere/Pflanzen vorkommen oder nicht vorkommen.
Ganz genau. Z. B. ist "Eiche" ein Begriff indoeuropäischen Ursprungs. Eichen kommen aber in östlicher Richtung nur bis zum Uralgebirge vor. Also muß die Heimat der Indoeuropäer westlich des Uralgebirges liegen. Indien scheidet damit aus.
ZitatGenau mein Punkt! Wenn dieser Begriff in der Edda nicht vorkommt, warum verwendet Ihr ihn dann?
Weil die Edda in Altnordisch geschrieben ist und nicht in Griechisch. Wie soll also im Altnordischen ein griechisches Wort erscheinen? Man verwendet stattdessen die entsprechenden altnordischen Wörter "sögur", "mál" oder "tal" (Das Gesagte, Erzählte).
ZitatKönntest Du mir dafür bitte Beispiele aus der vedischen Sanskritliteratur liefern. Mir ist dort nur eine Fülle von, in Indien vorkommenden Pflanzen- und Tiernamen bekannt.
Hier kann ich nur aus Jean Haudry, Die Indoeuropäer, Wien 1986 zitieren:
>Zwei Begriffe, *ákmen- und *áyes- liefern diesbezüglich genaue Angaben, wenn man ihre Bildung in Betracht zieht: *ákmen-, das zugleich den ,Amboß' und den ,Stein' bezeichnet, ist ein Derivat in *-men- von der Wurzel *ak- ,scharf', ,Schärfe'; dieses Substantiv konnte nur in einer Kultur zustande kommen, wo der Amboß ,was zum Schärfen dient' und der Stein ,was geschärft wird' bekannt sind. Es handelt sich zwangsläufig um eine frühe Stufe des Neolithikums, wo das Metallschleifen noch nicht praktiziert wird, sonst hätte der Stein nicht so bezeichnet werden können. Die Bezeichnung des ,Kupfers', dann der ,Bronze' *áyes-, setzt das Ende des gemeinsamen Zeitabschnitts fest. Dieses Substantiv, ein Derivat in *e/os- (demnach mit medipassivem Wert) von einer Wurzel *ay- ,Feuer anzünden', ,heizen', bezeichnet das Kupfer als das Metall, das man durch Erhitzen bearbeitet; es verweist also auf die zweite Entwicklungsstufe der Kupfermetallrgie, da das Metall erhitzt wird, bevor man es zur Härtung hämmert (...) im Cuprolithikum ist demnach das Endstadium der Gemeinschaft [der Indogermanen] festzusetzen.
Die Daten der linguistischen Paläontologie tragen dazu bei, alle Regionen mit warmen Klima auszuschließen, insbesondere die mediterranen Gebiete, deren charakteristische Vegetation im indoeuropäischen Wortschatz überhaupt nicht auftaucht. Die am nördlichsten (etwa Skandinavien) und am östlichsten (z. B. Nordrußland) liegenden Gebiete kommen wegen der sogenannten ,Buchenlinie' ebensowenig in Frage. Westeuropa entdeckte das Kupfer erst spät. Sein Kupfer stammt aus Spanien, einer Region, die vom Klima her nicht berücksichtigt werden kann. Die Daten der linguistischen Paläontologie werden von den Überlieferungen häufig bekräftigt; die Veden und die Brahmanas erwähnen die arische Völkerwanderung nach Indien, die mythische Geschichte Irlands kennt sieben Wellen von Eindringlingen (...) Unter Berücksichtigung all dieser Überlegungen sind die möglichen Standorte auf Mittel- und Nordeuropa (mit Ausnahme Skandinaviens) sowie auf Südrußland beschränkt.<
Genug abgeschrieben, Haudry bringt Vedastellen (etwa Yt., 6. 3) wo die längere Nacht des Nordens der Urheimat der Indogermanen umschrieben ist. Laut des Awesta lag die Heimat der Arya dort, wo der "Winter zehn Monate dauert", also im Norden. Auch Prof. Udolph, der einzigste Namensforscher Europas, lokalisiert die Urheimat der Indogermanen im östlichen Mitteleuropa auf Grund der hier noch vorhandenen indogerm. Flußnamen. Wenn die Veden Offenbarungen sind, dann muß ja wohl die dortige Schilderung der Einwanderung der Arya nach Indien stimmen.
Nach der Ynglinga saga kamen die Asen einst nördlich vom Schwarzen Meere und östlich vom Don. Es heißt:
>Nördlich des Schwarzen Meeres erstreckt sich Svíþjóð das Große oder das Kalte. Svíþjóð das Große bezeichnen einige Leute als nicht kleiner als Serkland (Sarazenenland) das Große, einige setzen es mit Bláland dem Großen gleich. Der Nördliche Teil von Svíþjóð liegt unbesiedelt da, aufgrund von Frost und Kälte, so wie der südliche Teil von Bláland öde ist wegen der Sonnenglut. In Svíþjóð gibt es viele große Gebiete. Dort gibt es vielerlei Völker und zahlreiche Sprachen ... Aus den Bergen im Norden, die außerhalb allen bewohnten Gebietes liegen, fließt ein Fluß durch ganz Svíþjóð, der richtigerweise Tanais heißt. Er wurde früher Tanakvísl oder Vanakvísl genannt. Er mündet im Schwarzen Meer. Das Gebiet zwischen den Flußarmen des Vanakvísl wurde damals Vanaland oder Vanaheimr genannt. Dieser Fluß trennt die Weltdrittel. Östlich davon heißt es Asien, und westlich davon Europa.
Das Land östlich vom Tanakvísl in Asien wurde Asaland genannt oder Asaheim, und die Hauptstadt dieses Landes hieß Asgard. In dieser Stadt war ein Herrscher, der Odinn genannt wurde, und es war ein sehr heiliger Ort.<
Mit dem Tanakvísl ist der Fluß Don gemeint. Diese Überlieferung paßt erstaunlich gut zu dem, was Wissenschaftler über die Herkunft der Indoeuropäer erforscht haben. Allerdings könnte sich die Ynglinga saga auch auf die Gotenwanderung beziehen. Diese waren einst laut Jordanis von Südschweden gekommen, siedelten dann in Mitteleuropa an der Weichsel und wanderten im 2. Jh. bis ans Schwarze Meer, wo sie siedelten und Städte errichteten. Möglicherweise kamen Teile von ihnen nach Nordeuropa zurück, um dort neue Reiche zu gründen.
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31.01.2019 00:25 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2019 00:32)
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