bei uns gilt seit alter Zeit so ein ungeschriebenes Gesetz, wonach man über Verstorbene nicht schlecht redet - nach dem Tode sollen alle Streitigkeiten beendet sein, heißt es. Woher kommt diese Sitte? Ich habe den starken Verdacht, daß es christlich ist: Der Verstorbene kommt ja zuerst ins "Fegefeuer" um für seine Sünden zu büßen, bevor er irgendwann geläutert ist und in den Himmel kommt. Wenn man ihm nun nach seinem Tode noch seine Fehler vorwirft, dann macht man ihm die Leidenszeit im Fegefeuer nur schwerer, verlängert sie, was man auch im eigenen Interesse (da ja alle Menschen "Sünder" sind) nicht tun sollte. Oder ist es eine magische Regel: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit, also lieber den Toten im Jenseits nicht reizen, da er ja wiederkehren kann (als Spukgeist) und uns schaden kann?
Loki sagt im Falle des Aus-der-Hel-Bittens von Baldur: >Behalte Hel, was sie hat<.
Loki ist ein Halbgott, der durchaus Zauber und Magie gut beherrscht. Also hätte Loki hier, magisch betrachtet, ganz falsch gehandelt?
Wie auch immer, einer meiner übelsten Gegner, Krischan (Eldaring Herdwart Münster), ist gestorben. Ich bin deswegen in keiner Weise traurig und sage: Gut so. Schließlich kenne ich ihn nur durch Hetzkampagnen, Mobbing, Plagiat und Rufschädigung. Insofern sieht die Bilanz des "Toten Tatenruhmes" sehr negativ aus. Ich jedenfalls sage mit Loki: "Behalte Hel, was sie hat" - oder wie es im Landnámabók sinngemäß heißt: "Ein klägliches Ende - so sehe ich es jedem ergehen, der nicht opfern will" (d. h. der sich durch seine Untaten gegen die Ordnung des Heidentums stellt).
Oder sollte ich jetzt gar nichts dazu sagen und heuchlerisch schweigen, so tun, als seien wir sehr betroffen von diesem Tod? Das ist meiner Ansicht nach nicht germanisch. Wie steht Ihr dazu?
Ich bin der Ansicht, man soll den Toten ihren Frieden lassen und Zwistigkeiten mit dem Tod des Gegners auch beenden. Man tut sich selber keine Gefallen, wenn man über einen Toten schlecht redet; man bindet sich nur energetisch stärker an ihn und schadet sich selbst damit. Laß die Toten in Frieden gehen. Es sei denn, Du willst, daß sie Dich im Jenseits oder sogar noch im nächsten Leben weiter piesacken.
Es wäre Aufgabe des Toten, sich mit allen, die er in seinem Leben unethisch und neidinghaft behandelt hat, auszusöhnen, so daß er unbeschwert den Helweg gehen kann. Wenn der Tod plötzlich und unerwartet kommt, dann hat er diese Chance nicht. Deswegen lautet eine alte Weisheit, daß man immer so leben soll, als wenn man am nächsten Tag stirbt, also die eigenen Angelegenheiten (einschließlich der Feindschaften) regeln. Wer das versäumt, der muß er es in nächsten Leben abarbeiten und wiedergutmachen.
Bei Feindschaften gilt natürlich daß derjenige, der die Feindschaft begonnen hat, in der Pflicht steht, sie zu beenden und sich zu entschuldigen. Dem Angegriffenen kann man wohl kaum zumuten, zu seinem Gegner zu gehen und um Frieden zu betteln, das wäre unehrenhaft.
Aber angesichts der Tatsache, daß in der erwähnten Vereinigung sehr viel unterschwellige Schwarzmagie und Dämonenkult geübt werden, ist es ein frommer Wunsch, auf einen Sinneswandel zu warten. Mit Schwarzmagie meine ich nicht, daß man sich bewußt und absichtlich z. B. mit Thursen verbindet, sondern das geschieht da unbewußt: Man stellt sich dämonenhafte Figuren auf, verwendet Nicknamen der götterfeindlichen Mächte, nutzt Drogen (Alkohol) im Übermaß, sucht dunkle Ecken auf oder zelebriert Kulte mit Blut. Wir haben es selbst in Fritzlar erleben müssen als das Ritual auf dem Grillplatz abgehalten wurde: Da gab es einige schwarzgekleidete Teilnehmer, die da ein Blutritual (mit eigenem Blut) halten wollten - das hatten ihnen ihre Dämonen eingegeben. Daran haben wir natürlich nicht teilgenommen und stattdessen ein Schutzritual visualisiert. Oder beim Frith-Forge im Herbst 2017 (siehe diesen Link: Pagan Federation International in Berlin ): Da weihten Teilnehmer ein Horn auf Loki, obwohl das vom Ring of Troth verboten war. Entsprechend entfesselt waren die Sturmdämonen zu diesem Zeitpunkt.
Die Energie folgt nun mal der Aufmerksamkeit; daher würde ich es vermeiden, durch meine Worte Totengeister anzuziehen, die ich als böse ansehe. In diesem Falle ist nichts besser als Schweigen.
Ich denke über tote sollte man nicht unnötig herziehen, aber wenn jemand anderen Unrecht getan hat, oder sich unehrenhaft verhalten hat, hat er das eben und nur durch seinen tot ändert sich da nichts dran.
Das Vieh stirbt, die Freunde sterben. Endlich stirbt man selbst. Doch nimmer mag ihn der Nachruhm sterben, welcher sich guten gewann.
Über die, die sich keinen gewannen, gibt es wohl nichts zu sagen, aber man sollte auch nichts vergessen.
Schweigen über den Tod muß ja nicht automatisch etwas mit Betroffenheit über den Tod zu tun haben. Klar, es wird von vielen Menschen so gleich gesetzt. Aber man kann sich ja auch denken: Gut, daß der endlich tot ist, dann ist von dieser Seite Ruhe.
Wenn aber der Tote, so wie beschrieben, mit seinem Verhalten dem Heidentum als Ganzes Schaden zufügt, sogar großen Schaden zufügt, beziehungsweise zugefügt hat, sollte das auch weiterhin öffentlich gemacht werden.
Mit "dem Heidentum allgemein Schaden zufügen" meine ich, zb. solche Rituale wie Kulte mit Blut, wie von Geza oben beschrieben.
Ich kommuniziere immer wieder mal im Netz über das Heidentum, und versuche auch gezielt für das Germanische Altheidentum zu werben. Was mir dann am Häufigsten entgegenschlägt, ist der Vorwurf: "Aber ihr macht doch Rituale mit Blut", also wir würden Tiere (oder gar anderes?) opfern. Dies ist ein Gerücht (?), oder auch nicht - i ch jedenfalls habe es so oft lesen müssen - welches dem Heidentum allgemein schadet. Wenn aber solche Rituale wirklich stattfinden, hat dieses Gerücht ja einen wahren Grund, und das halte ich für absolut kontraproduktiv.
Wenn sich nun diese Gruppe da (ich kenne mich mit den einzelnen Gruppen nicht aus) öffentlich so aufführt, muß man darüber schon reden und wenn sich die "Täter" (egal ob tot oder nicht) mehr oder weniger unbelehrbar erweisen, schadet das halt allen Heiden und ist entsprechend zu ahnden. Dazu gehört auch, daß man diese Dinge öffentlich macht, egal, ob der Täter nun tot ist oder nicht.
In unserer Gemeinschaft werden jedenfalls weder Fleisch noch Blut geopfert. Die üblichen Opfergaben auf unseren Jahresfesten bestehen aus Getreide, Gebäck, Früchten, Nüssen und Milchprodukten aus biologischer Landwirtschaft.
Blut kann Unholde aus niederen Ebenen anziehen, welche dann den Betreffenden besetzen und sehr schaden können. Gerade bei der niederen Schwingung solcher Leute bleibt es nicht aus, daß sie früher oder später besessen werden. Sie glauben, Götter herbeizurufen und ziehen in Wirklichkeit Unholde an, die sich eventuell sogar fälschlich bei ihnen als Gottheiten ausgeben.
Solche Dinge sollte man gewiß nicht verschweigen, das ist richtig.
Also ich denke das einerseits Sendung wie Vikings(wo öfter Mal Kehlen durchgeschnitten und mit Blut rumgesudelt wird) dazu führen daß Leute die sonst keine Ahnung haben meinen dass das heute noch so ist und anderseits viele dieses Bild im Kopf haben und das vieleicht auch halten wollen um sagen zu können wie Schauerhaft das Heidentum ist.
Ich persönlich denke ein Opfer muss etwas sein was man selbst gemacht hat und oder einem viel bedeutet.
Früher waren es eben unter anderem Tiere da sie ja das Überleben im Winter sicherten.
Heute muss man keine Tiere mehr essen um durch den Winter zu kommen, demnach wäre es völlig falsch wenn man sich eine Ziege kauft um sie zu Opfern. Ganz zu schweigen dass so etwas zu Recht verboten ist. Das wäre sinnloses töten und ich kann mir nicht vorstellen dass das den Göttern gefallen würde.
Selbiges mit Fleisch, vorallem aus der konventionellen Tierqualindustrie.
Aber selbstgemachtes Gebäck, selbst gebrautes Bier oder gesammeltes und wohltuendes Rauchwerk zum Beispiel, was von Herzen dargebracht wird, dass ist in meinen Augen ein Opfer.
Als Urheber des Spruches gilt Chilon von Sparta, der lebte um 550 vor der Zeitwende. Original: >τὸν τεθνηκóτα μὴ κακολογεῖν (tòn tethnekóta mè kakologeîn)<.
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Reden über Tote
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05.02.2018 14:45
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