Der Name des Drachens Fáfnir leitet sich von altnordisch "vafra" ab, was "wabern" bedeutet und das wabernde Feuer meint (vergleiche den Begriff "Waberlohe"). "Wabern" bedeutet laut Lexikon: "sich unruhig, flackernd und unvorsehbar bewegen, insbesondere bei Rauch oder Flammen". Fáfnir ist also der Wabernde, ein Sinnbild für das Feuer, so wie unsere mythische Drachen allesamt feuerspuckende Kreaturen sind. Naturmythologisch stehen sie, wie auch die Schlangen für die Erdkräfte, doch steht der Drache vor allem für die feuerspuckende Erde, wie wir es von Vulkanen und manchen Erdspalten kennen, aus denen heiße Dämpfe emporsteigen.
Der Name bedeutet demnach dasselbe, wie der Anfang des Ódinsnames "Vafthrudnir" (der kräftig Verwickelnde). Nun fragt sich, warum steht bei Fáfnir ein <F> am Anfang? Vermutlich, weil der Name mit der Sage aus Südgermanien in den Norden gekommen ist und somit eine ältere Sprachstufe bewahrt hat. Unser "Vogel" kommt ja auch von althochdeutsch "fugl", d. h. die Form mit <F> ist älter, als die mit <V>.
Ja, außerdem gibt es keine V-Rune, jedoch eine F-Rune , schon daran erkennt man, daß die F-Wörter eine ältere Sprachstufe darstellen. Verwandt sind Wörter wie das englische wave für Welle (altengl. wawe, ags. vafian; hier erkennt man gut die Entwicklung und Austauschbarkeit von f, v und w) und weben.
Zitat von Geza v. Nahodyl Nemenyi im Beitrag #2Der Name bedeutet demnach dasselbe, wie der Anfang des Ódinsnames "Vafthrudnir" (der kräftig Verwickelnde). Nun fragt sich, warum steht bei Fáfnir ein <F> am Anfang? Vermutlich, weil der Name mit der Sage aus Südgermanien in den Norden gekommen ist und somit eine ältere Sprachstufe bewahrt hat. Unser "Vogel" kommt ja auch von althochdeutsch "fugl", d. h. die Form mit <F> ist älter, als die mit <V>.
Lichtgruß Geza
Wieso ist "der kräftig Verwickelnde" dasselbe wie "der Wabernde"?
Das germanische F (aus dem indogerm. P) konnte zu einem V werden, und das F konnte auch mit dem B wechseln. So wäre Fáfnir die ältere Form, die im Norden zu einem Váfnir ("Wabner") hätte werden können, wenn der Name des Drachens sich im Norden in üblicher Weise weiterentwickelt hätte. Da man ihn aber wohl aus dem Süden nahm (thyskar menn), hat er die ältere Sprachstufe bewahrt. Ein nordischer Begriff mit V hingegen muß wohl einst anders geschrieben worden sein, da die Runenreihen kein V haben. Da kommt entweder das F in Frage, oder das W (Runen wunjo), wobei die W-Rune im Norden auch fortfiel. Das V mit F-Klang wurde zu F (Vater -Fader), das V mit W-Klang (Vase) konnte durch die W-Rune wiedergegeben werden. Nachdem die aber weg war, blieb die U-Rune oder die F-Rune. Alle Namen dieses Grundstammes von "Fáf" oder "Vaf" haben nah verwandte Bedeutungen (winden, wickeln,weben, wackeln, wanken, schwanken, wabern, bewegen). Hier mal ein Auszug aus Köblers Altnordischem Wörterbuch:
vaf, va-f, an., st. N. (a): nhd. Umhüllung, Hülle, Gewebe; Hw.: s. ve-f-a, ve-f-ja; E.: germ. *waba-, *wabam?, st. N. (a), Gewebe, Wabe; s. idg. *u̯ebʰ- (1), V., weben, flechten, knüpfen, Pokorny 1114; vgl. idg. *au̯- (5), *au̯ē-, V., flechten, weben, Pokorny 75; L.: Vr 638a vāfa (1), vāf-a, an., sw. V.: nhd. schwanken, wanken; Hw.: s. vaf-ka, vaf-la, vaf-ra; E.: s. germ. *web-, sw. V., sich bewegen, wabern; idg. *u̯ebʰ- (2), V., sich bewegen, wimmeln, wabern, Pokorny 1114; L.: Vr 638a vāfa (2)***, vā-f-a***, an., sw. F. (n): Vw.: s. kǫngul-; E.: s. germ. *wēbō-, *wēbōn, *wǣbō-, *wǣbōn, sw. F. (n), Weberin; vgl. idg. *u̯ebʰ- (1), V., weben, flechten, knüpfen, Pokorny 1114; s. idg. *au̯- (5), *au̯ē-, V., weben, flechten, Pokorny 75; L.: Baetke 356 vafi, vaf-i, an., sw. M. (n): nhd. Unordnung, Verwicklung; Hw.: s. vāf-a, vef-a; E.: s. vāf-a; L.: Vr 638a vafka, vafk-a, an., sw. V.: nhd. umhertreiben; Hw.: s. vaf-la, vaf-ra; L.: Vr 638a vafla, vaf-l-a, an., sw. V.: nhd. wackeln, umherschweifen; Hw.: s. vaf-ka, vāf-a, vapp-a, vaf-ra; L.: Vr 638a vafra, vaf-r-a, an., sw. V.: nhd. sich hin und her bewegen; Hw.: s. vaf-la, vaf-r-log-i; E.: germ. *wabrōn, sw. V., wabern; s. idg. *u̯ebʰ- (1), V., weben, flechten, knüpfen, Pokorny 1114?; L.: Vr 638b vafrlogi, vaf-r-log-i, an., sw. M. (n): nhd. Waberlohe; E.: s. vaf-r-a, log-i (1); L.: Vr 638b Vafþrūðnir, Vaf-þrūð-nir, an., M.: nhd. „kräftig im Verwickeln“ (Riesenname); Hw.: s. vaf-i, þrūð-r; L.: Vr 638b vāfuðr, vāf-uð-r, an., st. M. (a): nhd. Wind, Odinsname; Hw.: s. vāf-a; E.: s. vāf-a; L.: Vr 638b
Zitat von Geza v. Nahodyl Nemenyi im Beitrag #2Der Name bedeutet demnach dasselbe, wie der Anfang des Ódinsnames "Vafthrudnir" (der kräftig Verwickelnde).
Ist der Name "Vafthrudnir" nicht der Name eines Riesen, wie in dem Buch "Kommentar zu den Götterliedern der Edda, Teil 1" geschrieben steht (Seite 223 unten)?
Vafþrúðnir ist der Riese aus dem Vafþrúðnismál, welcher mit Oðinn einen Wissenswettstreit austrägt. Oðins Name lautet Vafuðr und bedeutet den Wind (der Wandernde, Wabernde, der sich hin und her Bewegende), der sich durch alle Welten bewegt. Auch Oðins römische Entsprechung Mercurius ist einst Windgott gewesen.
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Die Bedeutung des Namens Fáfnir
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08.01.2019 16:25 (zuletzt bearbeitet: 09.01.2019 01:01)
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, schon daran erkennt man, daß die F-Wörter eine ältere Sprachstufe darstellen. Verwandt sind Wörter wie das englische wave für Welle (altengl. wawe, ags. vafian; hier erkennt man gut die Entwicklung und Austauschbarkeit von f, v und w) und weben.