Was sind mögliche Quellen für wirklich heidnische Namen? Und inwieweit gibt es Namen, die nichts mit Kampf zu tun haben?
Woran erkennt man rein heidnische Namen?
Während der Christianisierung und durch das Tauf-Ritual haben die vormals Heiden einen christlichen Namen angenommen. Teilweise haben germanische Stämme die christliche Gotteslehre übersetzt und sich auch germanisch christliche Namen gegeben, wenn ich das richtig überblicke.
Man weiß also bei germanischen Namen aus älterer Zeit nicht unbedingt, ob es nun germanisch heidnische oder christliche Namen sind. Ein Beispiel ist Oswine (King of Deira). Der Name ist germanisch, aber die Bedeutung chrisltich. Oder? Ein anderes Beispiel wäre Alarich.
Es hat auch einmal einen Generator für heidnische Namen im Internet gegeben, aber ich habe ihn nicht wiederfinden können.
Inwieweit wäre es möglich, selber Namen zu schaffen mit Wortbestandteilen?

Wir haben vor allem bei den Herrscherdynastien germanische Namen. Aber diese Herrscherdynastien gründen ihre Herrschaft auf der Verbreitung der christlichen Gotteslehre. Es gab aber Kreise/Gemeinschaften, die sich zumindest noch an den Heldensagen wie dem Nibelungenlied orientierten. Oder?
Als man dann hier entdeckt hat im 19. Jahrhundert, dass es vor der Christianisierung eine germanische Tradition gegeben hat, haben viele Leute wieder entschieden germanische Namen gewählt.
Doch hierzu haben die germanischen Altheiden Stellung bezogen damit, dass Namen aus der Mythologie Tabu sein. Keine Mensch dürfe sich nach einem Gott benennen. Andererseits ist der Name Thore wohl für länger belegt, was offenbar nicht als anmaßend wahrgenommen worden ist.

Vielen Dank für die Rückmeldung.

Hallo,
eigentlich dürften alle früher im deutschsprachigen Raum verwendeten Namen (außer natürlich den biblischen, römischen usw.) heidnisch sein, oder?

Ohne direkte Götternamen gibt es da doch jede Menge: Heidrun, Gudrun, Gertrud, Gerlinde, Eberhard, Harald, Helfried, Helmut und und und...

Erzgebirger

Mich würde jedenfalls die Forschung nach heidnischen Namen in der Geschichte aus heidnischer Sicht begeistern.
Heidrun heißt in der Mythologie eine Ziege und die Frage ist hierzu, ob das ein geeigneter Name für eine Frau ist. Laut Wikipedia sei dieser Name vor den 1930er Jahren nicht vergeben worden.
Und man kann ja auch selber eine neue Tradition begründen und sich selber etwas überlegen, doch es wäre natürlich hilfreich zu erfahren, welche Überlegung früher gemacht worden sind. Namen sind wichtig und besonders. Die Entscheidung darüber sollte nicht einfach nur aus klanglichen Gründen stattfinden. Obwohl das natürlich jeder für sich selber entscheiden kann.
In meiner Familie besteht jedenfalls keine Tradition mehr hinsichtlich Namen.
Von einem deutschstämmigen Freund habe ich erfahren, dass in seiner Familie väterlicherseits immer die drei bzw. zwei letzten Namen der Vorfahren übenommen worden sind und ein neuer hinzugefügt worden ist. Seine Eltern haben diese Tradition dann aber nicht mehr fortgeführt.
Doch es gibt zum Beispiel die Verbreitung des Namens Friedrich, was vermutlich auch eine Loyalität gegenüber Friedrich dem Großen/Preußen bedeuten kann.
Und grundsätzlich können Namen auch gegeben werden, um die Kinder vor Ausgrenzung zu schützen. Das hat mir auch jemand einmal erzählt. Er hat seiner Tochter einen Namen geben wollen, mit dem sie nicht gehänselt wird.

Hallo,
entschuldige bitte die sehr späte Antwort, aber vielleicht trotzdem interessant für dich.
Bei meinen Vorfahren väterlicherseits wurden bis in die 1930er Jahre immer die gleichen Vornamen gewählt. Wobei allerdings immer eine Generation übersprungen wurde. Die Enkelin hatte also beispielsweise den gleichen Namen wie die Oma.
Soweit ich es überblicken kann, gab es bei uns auch typische Namen für die jeweils zweitgeborene Tochter oder den zweitgeborenen Sohn.
Da haben sich sicherlich Reste des alten Glaubens erhalten, wonach die Ahnen bei der Wiedergeburt immer wieder in diesselbe Sippe hineingeboren werden.
Ein interessantes Buch dazu ist:
"Irdische Unsterblichkeit - Germanischer Glaube an die Wiederverkörperung in der Sippe" von Karl August Eckhardt, 1937

Viele Grüße
Erzgebirger

Hallo Erzgebirger,

habe Dank für Deine Rückmeldung. Das werde ich mir gerne einmal beschaffen.


Viele Grüße
Heidabyr

Vielen Dank für die Antwort. Ich hätte gerne gewusst gehabt, ob Namen auch unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche aufgezeigt haben. Aber das hat es auch bestimmt gegeben. Man kann das ja auch im Griechischen sehen: Gregor, Georg usw. Der offene Kampf ist nicht immer zweckmäßig, meine ich. Die Spieletheorie will herausgefunden haben, wenn Leute kooperieren, dann können alle langfristig profitieren. Doch was es immer gnadenlos zu verteidigen gilt, sind zumindest die Persönlichkeitsrechte.