(da mir in diesem Forum aus Prinzip sowieso immer widersprochen wird, werden sich sicher einige finden, die das hier auch tun).
Weichkäsig
Zitat von Geza Wasser ist naß
Das ist wieder eine typische Geza-Behauptung, die wissenschaftlich eindeutig nicht beweisbar ist. Wasser ist durchsichtig, also sieht man es gar nicht. Daher weiß man auch nicht, wo es ist und kann nicht feststellen, ob es naß oder anders ist. Aber solche wissenschaftlichen Methoden ignoriert Geza ja prinzipiell.
Du bist hier nicht bei deinen Anhängern, die dir alles glauben.
Blasenkönig
Verschone uns mit weiteren Geza-Hypothesen. Das ist "realsatire pur".
OduSchreck
Ob ers noch jemals rafft?
Feldratte
Die Pappnase, Langsam reichts, merkt der denn nicht, daß er sich langsam zur Witzfigur macht?
Blasenkönig
Realsatire pur
Mecker Claudia
Bitte beim Thema bleiben, und immer höflich schimpfen.
Wasser ist nicht naß! Wasser ist nicht naß! Wasser ist nicht naß! Wasser ist nicht naß! Wasser ist nicht naß!
Lieschen Müller
Danke für deinen tollen Beitrag, Weichkäsig.
ODuSchreck
Genau. Das ist wissenschaftlich längst bewiesen.
Feldratte
Die folgenden Wissenschaftler haben eine Erklärung dazu abgegeben: Prof. Dr. Otto Doofmann, D. h. c. Ernst Besserwisser, Dr. Schlumpf-Schlauberger, Berklely-University, ... [snip]... Prof. Emil Erbsenzähler, Dr. Mabuse, Dr. Best, Dr. Crippen, Prof. Dr. Caligari, Dr. med. Frankenstein, Dr. Sommer (Brawo-Team). Darin steht eindeutig: Wasser ist nicht naß. Die kann man hier nachlesen: www.Netzzitate-für-jeden-Zweck.oweh
Aber natürlich wird Geza das wieder mal nicht anerkennen.
Der Typ schadet echt dem Heidentum.
Blasenkönig
realsatire pur
Leichenberc
Das Wasser setzt sich nämlich aus H 2 und O zusammen, zwei Gasen. Gase sind aber nicht naß. Eine Tatsache, die Ewiggestrige wie Geza nicht wahrhaben wollen. Na hoffentlich liest er jetzt wenigstens meinen Beitrag.
Mecker-Claudia
Ich muß darauf hinweisen, daß das Wort "naß" bereits eine Diskriminierung darstellt und in unserm Forum nicht geduldet wird. Denn wer "naß" sagt, grenzt "trocken" aus. Und wir wissen ja alle, was aus dieser Ausgrenzung vor 1945 geworden ist. Maulia
Blasenkönig
realsatire pur
Mecker Claudia
Hier sind ja alles Wissenschaftler, ich finde, das ist eine ganz tolle, niveauvolle Diskussion
Hallo Geza, ich lese in keinen anderen heidnischen Foren mit, kann also nicht wirklich beurteilen in wie fern es dort auch sinnvolle Beiträge gibt. Aber allein auf Grund dessen, was von dir hier eingestellt wurde: Melde dich doch einfach dort ab. Es ist doch Verschwendung von Lebenszeit (dieser Inkarnation) sich mit solchen blödsinnigen Diskussionen herumzuärgern, oder? Gruß aus dem Erzgebirge
Es wäre doch erstrebenswert, wenn weitestgehend all diejenigen, die den heidnisch-germanischen bzw. heidnischen Glauben pflegen, zusammenkämen und sich austauschten. Insofern ist es doch schade, wenn die politischen Lager vorherrschend sind und man sich von vornherein abgrenzt. Außerdem wird der Austausch erschwert, weil sich jeder verdächtig oder vermeintlich unzugänglich macht für was auch immer, wenn er sich zum heidnisch-germanischen Glauben bekennt.
Ich vermute aber, dass Geza unterschätzt wird, was daran liegt, dass man seinen Ausbildungsweg nicht genau kennt, er sich nicht an der Universität mit seiner Lehrmeinung etabliert hat und vieles auch schon eine Auslegung eines Gläubigen ist. Auf Wikipedia steht lediglich, dass er Visuelle Kommunikation studiert haben soll. Doch er beherrscht offenbar Altnordisch, beschäftigt sich auch mit der Altertumskunde usw. usf. Nur Wissenschaft heute erfolgt an der Universität einer vereinbarten Systematik. Das dient u.a. der Nachvollziehbarkeit. Zudem wird die Wissenschaft auch politisch beeinflußt, denn die Leute auf den leitenden Posten sind Berufene von den herrschenden politischen Parteien, denen sich die Leute darauf auch noch anbiedern, was Geza in seinem Satirebeitrag auch andeutet. Und es ist ja eben nicht so, dass Geza Naturgesetze verkündet, die zudem eigentlich auch schon jedem bekannt sein sollten, wie Wasser mache nass. Nehmen wir als Beispiel das Buch Was unsere Märchen bedeuten. Es ist nach meiner Einschätzung eine Auslegung, wie sie aber an der Universität in der Form nicht hätte verfasst werden können, weil die in der Form viel zu frei geschrieben worden ist. Das muß aber meines Erachtens nicht weniger aufschlußreich sein. Doch es ist ja auch schon eine Auslegung eines Gläubigen und entzieht sich deswegen auch noch der Wissenschaft. Auch darüber macht sich Geza lustig, weil er die Wissenschaft eben nicht über den Dingen stehen sieht. Mit Hilfe der Wissenschaft kann man wenn überhaupt nur Erkenntnisse ermitteln. Die Wissenschaft generiert Wissen, das sich über Konsens zu Lehrmeinungen etabliert, die dann wiederum an den Schulen unterrichtet werden usw. usf.
Ich meine, dass der Glaube durch Erfahrung kommt und für das Leben Ordnung gibt. Und wenn man sich darüber austauscht, dann auf diese Weise. Und Wissenschaft kann einbezogen werden, sie muß aber nicht über allem stehen, weil sie das auch nicht wirklich tut und ja auch politisch beeinflußt wird und Lehrmeinungen vom Forscherkonsens abhängig sind und ein Forscherkonsens auch nicht immer gegeben ist. Dennoch hat derzeit die universitäre Wissenschaft bei uns die höchtste öffentliche Anerkennung. Und ich finde das auch nicht verkehrt, wenn man noch daneben einen privaten Bereich zulässt.
Ich verdanke der "Wissenschaft" viele Erkenntnisse, das bestreite ich nicht. Umgekehrt wäre das auch möglich, nur ist es irgendwie systembedingt, daß die Wissenschaft sich von vermeintlich Außenstehenden nichts sagen läßt.
Um eine Religion zu rekonstruieren und in unserer Zeit praktizierbar zu machen reicht Wissenschaft allein nicht aus, vor allem die einschränkenden Vorgaben. Etwa bei den Runen, wo man per Definition erst von Runen spricht, wo ein Lautwert nachweisbar ist; Runen, die einzeln auf Fundstücken stehen (und meist auch noch älter sind als 2 Jahrtausende) zählt man einfach nicht zu den Runen und daher kann man eine einheimische Runenherkunft (Kontinuität) auch nicht postulieren. Da Runen danach erst 2 Jahrtausende da sind, kann man sie nun einfach irgendwoher aus dem Süden herkommen lassen. Oder die isolierte Betrachtung von Eddaliedern. Prof. Simek sah im Skirnisför tatsächlich ein von den Ynglinger-Königen (Freyr) in Auftrag gegebenes Lied, welches ihre Herrschaft über die Lappen (Gerda) rechtfertigen sollte. Ich hingegen fand im keltischen Mythos von Oengus dieselbe Geschichte schon aus dem 8. Jh. Aber keltische Texte werden eben von Skandinavisten nicht hinzugezogen und Namensvergleiche (Ingwaz/Enguz mit Oengus, Caer mit Gerdr usw.) gehören erst Recht nicht dazu. Also ist für die Wissenschaft das Eddalied Skirnisför eben aus dem 10/11. Jh. und Auftragsarbeit der Ynglinger. Auch daß viele Eddalieder so gedichtet sind, daß sie sich eignen, als Kultspiele aufgeführt zu werden (deswegen fehlen manchmal Teile, die nicht darstellbar wären und deswegen stellen sich die handelnden Personen, also meist die Götter, am Anfang immer gegenseitig vor), hat die Skandinavistik noch nicht begriffen. Und so gibt es viele Dinge, wo ich mir wünschte, daß sie mal in meine Bücher sehen würden, bei der Deutung von Mannus, Ulls Ring, Fjörgyn, Sif-Siwa, dem Ur-Gylfaginning usw.
Heute würden wahrscheinlich Mythologien wie die von Karl Simrock oder Wilhelm Wägner nicht als wissenschaftlich gelten, damals aber galten sie noch dafür. Und so eine Richtung ist mir auch angenehmer, denn ich will ja nicht verschiedene Theorien der Wissenschaftler zu einer Frage zitieren und vielleicht abwägen, ich will eine verständliche und richtige Aussage machen, die uns auch heute noch nützt.
Dazu kommt, daß ich die Mythen vom heidnischen Weltbild aus deute. Wenn Forscher glauben, Hymir wäre Tyrs Vater, weil Tyr ihn so anredet, dann verkennen sie, daß Tyr an der Tötung Hymirs beteiligt war - das wäre eine sehr schlimme Neidingstat, wenn Hymir Sein Vater wäre und Tyr müßte sich dann sogar an Thorr rächen. Also kann Hymir nicht Tyrs Vater sein, sondern nur der (unfreiwillige) Ziehvater. Tyr ist Sohn Odins und der Sol, und Sol wurde von Hymir geraubt so daß Hymir nun Sols Kind aufziehen mußte (ein Sommer-Winter-Mythos).
Oder die angeblichen Meineide der Götter (Odinn und Gunnlöd, Eide gegen den Riesenbaumeister, Fenris Bindung usw.). Als Heide weiß man, daß Gottheiten keine falschen Eide leisten sondern lediglich die Eide nach genauem Wortlaut einhalten. Wenn ich schwöre, jemanden nicht zu erschießen, kann ich ihn erstechen, ohne eidbrüchig zu sein. Das kapieren die Neoheiden leider gar nicht, daß es um den Wortlaut geht, nicht um den Sinn des Eides.
Wie auch immer. Den Text oben hatte ich mal vor Jahren als Satire gemacht und hatte ihn nun auf meiner Festplatte beim "Ausmisten" gefunden und deswegen hier eingestellt. Er zeigt sehr gut, wie es in Foren des Eldaring oder Wurzelwerks damals lief. Inzwischen sind viele Foren verschwunden, teils die Gemeinschaften inaktiv oder gelöscht, weil die Mode sich wohl etwas gewandelt hat. Eigentlich schade. Auf den Sozialen Netzwerken findet man oft seine Beiträge nicht wieder, sie sind unübersichtlich und langsam (jedenfalls für meinen Rechner). Als Heide will ich die Recourcen der Erde auch nicht unnötig verbrauchen, und solange mein Windows XP noch gut läuft, gibts keinen Grund, auf ein neues System zu wechseln (was übrigens auch noch einen neuen Drucker erfordern würde, da meiner nur noch bis XP läuft). Das ist die schlimme "Wegwerf-Gesellschaft" und für Menschenmassen, die vor den Türen der Smartphone-Läden stundenlang warten, um sich dann schnell das neueste Modell zu sichern, habe ich nur noch Mitleid. Sie verstehen gar nichts.
Wie gesagt bin ich sehr froh über die Bücher des Allsherjargoden. Ich habe bis vor kurzem gar nicht gewusst, wie nah wir eigentlich noch den alten Mythen dran sind durch die Märchen. Ich habe gedacht, dass dieses Erbe vollkommen unrettbar zugeschüttet sei. Und ich halte auch die Darlegung für vollkommen legitim, nur entspricht sie nicht der wissenschaftlichen Form, auch wenn sie daran etwas angelehnt ist, was ich wie gesagt aber nicht unbedingt für einen Verlust halte.
Zitat von Geza v. Nahodyl Nemenyi im Beitrag #4Umgekehrt wäre das auch möglich, nur ist es irgendwie systembedingt, daß die Wissenschaft sich von vermeintlich Außenstehenden nichts sagen läßt.
Also so, wie ich das sehe, kann man an der Universität schon viel machen, aber man muss das genau darlegen und begründen. Und man muß das ggf. anders formulieren, man kann nicht einfach seine Auffassung gerade herunterschreiben, man muß sich auch auf die anderen Autoren beziehen. Als eigenständiger Theoretiker muß man dann eine Theorie als Fundament entwickelt haben und möglichst alle Quellen berücksichtigen. Doch ggf. ist das Schwierigste an der Uni, die Anerkennung der anderen Forscher zu erhalten. Und die kann man nicht einfordern. Die Anerkennung der anderen muß freiwillig und aus eigener Überzeugung kommen. Und ein Forscherkonsens ist meist auch nicht in vollem Umfang gegeben. Ich war immer beeindruckt von den vielen unterschiedlichen Positionen. Der Forscherkonsens zeigte sich dann höchstens anhand einer Schnittmenge. Aber dennoch waren die Ansichten sehr unterschiedlich, und sie blieben es auch. Und jeder, der etwas schreibt, wird feststellen, wie es ist, selber und alleine Position zu beziehen. Man kann die Zusammensetzung dieser Gesellschaft an der Uni in Frage stellen. Wenn man das aber tut, zweifelt man an erwerbbare Legitimation. Und das führt zur Frage, was denn überhaupt noch legitim ist, und dann bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Wenn man dann seine hypothetische Sichtweise dargelegt hat, dann kann man nicht erwarten, dass alle anderen das auch so sehen und es als endgültige Erkenntnis gefeiert wird. Die Religion ist eine ganze andere Welt und würde durch den universitär wissenschaftlichen Ansatz nur verwässert werden. In der Religion haben persönliche Überzeugungen schon einen Stellenwert, der nicht wie an der Uni gerechtfertigt werden muß. Ich weiß von der Iranisitik, dass in der Forschung nur von Zoroaster (die altgriechische Namensform) gesprochen wird und nicht von Zarathustra (die Namensform in den ursprünglichen Quellen), auch aus Respekt vor der Religion und ihren Anhängern. Ich habe mich mit den Auswirkungen des Poststrukturalismus (u.a. Derrida, Foucault, Barthes) auf die Forschung befasst. Ich war der Ansicht, dass die Kritik des Dekonstrutivismus schon berechtigt war Angesichts der willkürlichen Ausarbeitungen der vorigen Forschung. Andererseits kann sie auch zu radikal sein. In den Quellen steht, dass Zoroaster der erste Priester und Krieger war. Und trotzdem wird in Frage gestellt, ob er je wirklich existiert hat. Es wird ja auch in Frage gestellt, ob es Homer und Ferdousi als Autoren so gegeben hat usw. Ich habe gemeint, dass solche Fragestellungen und Sichtweisen durch den Poststrukturalismus aufgekommen sind, dass dieser Ansatz aber nicht immer transparent gemacht und diskutiert wird, weil u.a. die Franzosen das fast schon mit der Muttermilch aufnehmen. Und auf dieser Grundlage kann man schon gar nicht mehr wirklich Annahmen machen und zu Erkenntnissen kommen.
Zitat von Geza v. Nahodyl Nemenyi im Beitrag #4Prof. Simek sah im Skirnisför tatsächlich ein von den Ynglinger-Königen (Freyr) in Auftrag gegebenes Lied, welches ihre Herrschaft über die Lappen (Gerda) rechtfertigen sollte.
Prof. Simek hat einen Stuhl. Ob er sich aber langfristig mit seinen Ansichten durchsetzt oder nur eine paradigmatische Erscheinung bleibt, das wird sich erst später zeigen. Wie gesagt kann man Anerkennung nicht einfordern. Man kann seinen Standpunkt darlegen. Dann muß man es aber den anderen überlassen, sich davon ein Bild zu machen.
Zitat von Geza v. Nahodyl Nemenyi im Beitrag #4Heute würden wahrscheinlich Mythologien wie die von Karl Simrock oder Wilhelm Wägner nicht als wissenschaftlich gelten, damals aber galten sie noch dafür.
Wenn man genau darlegt, was die Rezeptionen von Simrock und Wägner auszeichnen und warum man die im Vergleich zu anderen aussagekräftiger findet, dann kann man das auch so darlegen, ohne dass man sich als unwissenschaftlich ansehen lassen muss.
Zitat von Geza v. Nahodyl Nemenyi im Beitrag #4Dazu kommt, daß ich die Mythen vom heidnischen Weltbild aus deute.
Die Ethnologen sagen dazu, die emische Perspetkive einnehmen.
Ich bin der Ansicht, dass alles, was ich nun vom Allsherjargoden gelesen habe, unter Berücksichtigung aller Quellen und anderer Autoren dann auch als wissenschaftliche Arbeit verfassen werden könnte.
Zitat von Geza v. Nahodyl Nemenyi im Beitrag #4Inzwischen sind viele Foren verschwunden, teils die Gemeinschaften inaktiv oder gelöscht, weil die Mode sich wohl etwas gewandelt hat.
Was ist denn aus den Leuten geworden? Sind sie etwa wieder Christen geworden? Gibt es darüber etwas zu erzählen?
Windows XP von 2001? Na, dann können wir ja froh sein, dass der Allsherjargode sich noch über das Internet mitteilen kann.
Ein Nachtrag: Man kann ja auch eine Quellen- und Rezeptionskritik schreiben und darauf nur noch auf das Bezug nehmen, was man für relevant hält. Wenn es zu viele Quellen und Rezeptionen gibt, dann muß man das erst einmal zeitlich eingrenzen. Ich meine, dass doch eine elegante Lösung ist. Das ist mir noch eingefallen und ich habe es hier teilen wollen.
Grundsätzlich ist wohl das Problem, daß heidnische Forum ein sehr bestimmtes Klientel haben: Meiner Erfahrung nach gibt es hier und da paar Leute, die sich in den Themen bzw. den Grundlagen echt gut auskennen. Der Rest hingegen sind Leute, die in einer Fantasy-Wikinger-Welt leben und ihr Wissen vermutlich mehr aus schlechten Wikinger-Filmen als tatsächlicher Beschäftigung mit heidnischen Themen haben. Die reagieren dann natürlich entsprechend, wenn sie etwas hören, was nicht in ihr Weltbild paßt. Aus dem Grund bleibe ich diesen Foren schon länger fern. Vor allem, weil die meisten Diskussionen zu wenig Ergebnissen führen. Wenn ich ernsthafte Sachen besprechen will, dann brauche ich eben Leute, die auch qualifiziert sind, darüber zu reden und nicht jedermanns Bauchgefühl. Géza eckt wohl deshalb ab, weil er sich eben sehr intensiv mit all dem befaßt hat und teilweise zu ganz anderen Ergebnissen kommt. Persönlich glaube ich auch, daß er einen schweren Stand hat, weil er sich auch immer wieder mit dem Christentum auseinandergesetzt hat und das ist in diesen Kreisen ja nicht erwünscht.
Zitat von AlexR im Beitrag #7Persönlich glaube ich auch, daß er einen schweren Stand hat, weil er sich auch immer wieder mit dem Christentum auseinandergesetzt hat und das ist in diesen Kreisen ja nicht erwünscht.
Das Christentum wird man auch nicht verschweigen können. Ich halte es sogar für eine ethnische Beschreibung, die ich bei mir nicht weglassen würde. Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich Germane sei oder von meiner Mutter usw. Ethnisch gesehen sind die Deutschen meiner spekulativen Einschätzung nach ein christlich-europäisches Mischvolk mit einem germanischen Anteil. Auch wenn man bei sich eine mögliche germanische Erblinie ausfindig machen sollte, hat man aber noch vielleicht eine andere, und man ist sicherlich noch mit anderen Erblinien verschwägert. Wie man den germanischen Anteil berechnen kann und wie hoch der ist, das kann ich nicht auf Anhieb sagen. Geza ist ja der Überzeugung, dass der sehr hoch sei. Doch ich würde dahinter noch einmal ein Fragezeichen setzen. Und damit haben viele Leute ein Problem, weil sie es nicht genau wissen. Geza hat einen gepflegten Stammbaum, aber den hat so nicht jeder. Ich habe dieses Problem auch, weil ich eine Erblinie nicht auf Anhieb über die 10. Generation hinaus zurückverfolgen kann und nicht bestimmen kann, welche Einflüsse es bei mir gibt. Das Christentum hat in früheren Zeiten die ethnische Herkunft überdeckt und sogar ausgelöscht. Von meiner Großmutter und meiner Tante liegen billige Genanalysen vor. Doch wie genau die sind und was sie sagen können, kann ich auch nicht einschätzen.
Leider habe ich den Stammbaum ja nur in einer Linie der mütterlichen Seite. Vieles aber weiß ich immer noch nicht und von einem Kind meines Großvaters (meine Tante) habe ich erst jetzt erfahren, wo es längst gestorben ist. Ich versuche, den Namen wenigstens herauszubekommen.
In der Wissenschaft gibt es den Brauch, die verschiedenen Theorien zu zitieren und dann die eigene Theorie aufzustellen und abzugrenzen. Das ist natürlich viel Arbeit und verwässert die Aussage, denn man widerspricht sich dann immer auch ein wenig selbst, zeigt auf, daß die eigene Theorie nur eine Möglichkeit von vielen ist. Um einen Interessenten zum Altheidentum zu bringen ist so eine Vorgehensweise verwirrend und drückt (zwischen den Zeilen) eine Unsicherheit darüber aus, was nun eigentlich zutreffend ist. Der Islam hat großen Zulauf, weil er klare Aussagen macht: So und so ist es, das hat Mohammed gesagt, das darf man tun, das nicht. Wer sich nicht daran hät, kommt in die Hölle. Das Altheidentum sollte auch klare Aussagen machen und anbieten, doch nicht als Dogmen, sondern als Angebote, die man annehmen oder ablehnen kann. Die Abwägung, welche der wissenschaftlichen Theorien wir für die glaubwürdigste halten, machte der Godenrat oder mache ich. Damit ist dann eine Interpretation vorgegeben, die unsere Glaubenswelt erklärt, ohne deswegen irgendwie verpflichtend zu sein. Deswegen unterscheidet sich die wissenschaftliche Vorgehensweise von unserer. Ich hatte Skandinavistik studiert und könnte natürlich auch wissenschaftliche Abhandlungen anfertigen. Dann würde aber sehr viel Zeit beansprucht werden um die andern Theorien genau kennenzulernen und korrekt zu referieren. Diese Zeit steht mir aber nicht zur Verfügung, und ohne die großen Bibliotheken geht es auch nicht. Also müßte ich wieder nach Berlin übersiedeln. Ich mache es aber so, daß ich nur dann in den Bibliotheken suche, wenn es um einen wichtigen Aspekt des Altheidentums geht, den ich (für mich) klären will.
Immerhin ist es möglich, dass der Allsherjargode als solcher seine Schriften veröffentlichen kann Es ist aber schade, dass einerseits Religion gefördert und andererseits verdammt wird. Letzteres Schicksal erleidet derzeit der heidnisch-germanische Glaube. Es wäre natürlich schön, wenn der heidnisch-germanische Glaube auch an der Universität einen Platz und mehr Möglichkeiten zur Entfaltung bekäme.
Ich will auch nicht nur eine allgemeine wissenschaftliche Auseinandersetzung über kulturelle Phänomene, sondern auch eine bestmögliche Auslegung von Gläubigen. Ich habe aus den Büchern von Dir und in diesem Forum schon viel erfahren und lernen können. Und solche Empfehlungen wie, dass man alles mögliche über seine Vorfahren in Erfahrung bringen sollte, finde ich auch hilfreich. Dieser Ansatz ist so ganz anders als der des Christentums, aber er führt zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst, seiner Herkunft und schließlich auch zu einer Selbsteinschätzung.
Forum für germanisches Altheidentum
»
Sonstiges
»
Dies und Das
»
Satire: Forumsdiskussionen in Neo-heidnischen Foren
30.01.2021 14:17 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2021 15:20)
Thema drucken
Antworten