SCHICKSAL, TRÄUME, VORZEICHEN - Autobiographische Erlebnisse eines naturreligiösen Menschen
Wie unterscheidet sich das Leben eines Menschen mit altheidnischer Religion von einem rationalen Menschen? Wie geht man als Heide mit der Natur um und wie geht die Natur mit einem um? Wie kann man in Kontakt treten mit Bäumen, Tieren, Geistern und Gottheiten? Ist das Schicksal vorherbestimmt und wie kann man es abändern? Merkwürdige Begebenheiten, die rational nicht erklärbar sind. Böse Geister und wie sie uns schaden, Krankheiten, Tod und Jenseits werden behandelt. Das Buch trägt Geschehnisse, die sich wirklich zugetragen haben, die ich selbst erlebt habe, zusammen.
Also es werden sehr viele Dinge in diesem Buch angesprochen und nicht immer durchgesprochen. Zum Teil zeigt sich mir eine konservative Haltung, die mit der heidnischen Lebensform gleichgesetzt wird, obwohl sie sich vielleicht doch eher aus dem Christentum speist. Der Autor weist aber auch auf seine katholische Erziehung hin. Auf der Weltnetzseite von der Zeitung Die Welt gibt es gerade wieder einen Artikel über die freizügigen Sitten in Byzanz und wie der christliche Teil sich davon abzusondern suchte, indem er zum Beispiel christliche Gasthöfe einrichtete, um nicht mit diesen freizügigen Sitten in Berührung zu kommen. Die guten Sitten, wie wir sie heute kennen, sind wohl in erster Linie christlich. Kurz zu Krimis: Man kann sie ja auch als Dämonen-Bezwinger verstehen. Homosexualität ist im Zusammenhang mit Religion ein schwieriges Thema. Man fragt sich, warum Homosexuelle nicht eine eigene Religion gründen. Grundsätzlich sollte eine Religion aber allen Leuten zugänglich sein. Und ein geistiges Oberhaupt müßte zumindest versuchen, allen gerecht zu werden bzw. für alle Verständnis zeigen. Was ich kritisch im Zusammenhang mit Homosexualität finde, sind die nun sich zum Teil zeigenden Familienkonstruktionen, wofür ggf. auch heterosexuelle Leute eingespannt werden und sei es gegen Geld als Leihmutter oder als Samenspender. Grundsätzlich sollte ein Kind klar erkennbar sehen können, vom wem es abstammt: nämlich von einer Mutter und einem Vater. Und das sollte auch so weiterhin in Geburtsurkunden stehen. Zuerst einmal die Gegebenheiten wertzuschätzen zu lernen auch an sich selbst finde grundsätzlich einen guten Ansatz. Geschlechtsoperationen würde ich weitestgehend verbieten. Was Psychologie und Gender studies hier anrichten, ist mir ein Grauen. Das Spiel mit dem Geschlecht kann ja auch durch Kleidung schon zum Ausdruck gebracht werden. Ansonsten sollte es jedem nach Vermögen (im materiellen als auch immateriellen Sinne) gestattet sein, sich zu entfalten und das natürlich am besten nachhaltig. Frauen grundsätzlich zu empfehlen sich wieder in die Abhängigkeit zu begeben, halte ich nicht sinnvoll.
Also es ist fragwürdig, einfach nur persönliche Sichtweisen in einem Buch präsentieren und zwischendurch einzustreuen. Zum Beispiel wird im Kapitel über Unholde bzw. Dämonen einem eine Begrifflichkeit gegeben und eine dazugehörige Betrachtungslehre, die ich gelungen finde wie andere Teile des Buches auch. Doch dann nur kurz das Schächten als eine Unsitte einzustreuen, finde ich dann verunglimpfend, wenn sich damit nicht ausführlich auseinandergesetzt wird. Andererseits finde ich es auch legitim, das Schächten nicht als beste Methode zu achten. Es kommt nur darauf an, wie das erfolgt.
Jedenfalls fände ich es schade, wenn das Neuheidentum als rechtsesoterisch usw. differmiert würde. Das muß unbedingt verhindert werden. Von verfassungsrechtlicher Seite wird den Neuheiden vorgeworfen, auf Abstammung besessen zu sein. Doch im Falle der GGG hat das Forschungsgründe, weil sie sich zugleich auch um die Rekonstruktion bemüht. Aber ich sehe nun auch, dass es nach wie vor schwierig bleibt, sich in diese Welt wieder vollkommen hineinzudenken. Daher wird für mich alles eine Neuinterpretation und das Altheidentum unerreichbar sein. Eine guten Ansatz finde ich, von Naturreligiösität zu sprechen.
wenn wir uns auf die Vorfahren, ihre Sitten und ihre Religion beziehen, dann sind wir reaktionär, vermischen Religion mit Politik oder sind nicht zeitgemäß. Wenn wir aber Bräuche von damals verschweigen (weil sie uns nicht behagen) dann sind wir willkürlich, suchen uns nur heraus, was uns gefällt und sind weit entfernt von einer glaubwürdigen Rekonstruktion des alten Heidentums. Das zeigt: Was wir auch tun, es kann immer gegen uns interpretiert werden.
Mein Weg ist der, daß ich aus einem Standpunkt der Bescheidenheit und im Bewußtsein, wie weitentfernt moderne Menschen dem Denken und Fühlen der naturverbundenen Vorfahren stehen, einfach das mache und lehre, was die Vorfahren taten. Wenn dann Kritik kommt, dann kann ich sie weiterleiten an die Vorfahren: "Beschwer dich bei den alten Germanen".
In unserer Gesellschaft wird geradezu Zwang ausgeübt, der jeden auf den gerade angesagten "Zeitgeist" verpflichten will. Wehe einer wagt es, davon abzuweichen, der wird gesellschaftlich geächtet. Daß das nicht gerade das Verhalten ist, was eine Demokratie braucht, ist klar. Aber wenn man eine Religion, die vor 800 Jahren in den Untergrund abtauchte, heute rekonstruiert, dann ist das zum kleinen Teil konservativ (was das Bewahren bis heute geübter Bräuche betrifft), aber zum größeren Teil schlicht reaktionär (also eine Rückbesinnung). Natürlich ist ein rückwärtiger Bezug auch wieder progressiv, da es das seit 800 Jahren so nicht mehr gab und es damit für unsere Zeit etwas Neues ist. Du schreibst ja selbst "Neuinterpretation" (wobei wir nicht den Vergleich zu einer Altinterpretation haben, also nicht wissen, ob das nicht auch die Altinterpretation war).
Wenn ich heidnische Wertvorstellungen entdecke (in den schriftlichen Quellen), die dem heutigen Zeitgeist nicht entsprechen, ja ihm zuwiderlaufen, dann wäre ich ein Fälscher, würde ich das einfach verschweigen oder die jeweiligen Quellen in Frage stellen. Nur die Götter wissen mit Sicherheit, was richtig ist, und wenn ich etwas Richtiges verschweige, mache ich mich schuldig an denen, die dadurch auf einen falschen Weg gebracht wurden. Das will ich nicht tun. Deswegen vertrete ich auch Ansichten, die heute als reaktionär usw. abgelehnt werden. Und ich nehme dabei auf heutige politische Sichtweisen keine Rücksicht, da ich denke, daß Religion darüber stehen muß. Die eine Überlieferung kann man vielleicht als rechtsesoterisch einordnen, eine andere ist dann wieder linksesoterisch oder exoterisch. Wenn das so ist, ist es eben so und ich gebe die Kritik weiter an die Götter. Aber eigentlich ist schon der Versuch, 2 Jahrtausende alte religiöse Wertvorstellungen nach einem politischen Sitzschema des vergangenen Jahrhunderts zu sortieren, der völlig falsche Ansatz. Die Werte der Götter zur Homosexualität mag man rechts nennen, die Demokratie der Götter wäre dann wieder eher links und andere Dinge sind Mitte. Na und? Sind Wahrheiten etwa nicht wahr, nur weil ein Rechter oder Linker sie auch vertritt? Desgleichen christliche Werte: Woher kommen die denn? Meist sind es Übernahmen aus den heidnischen Kulturen, deswegen stört mich die Polemik "das ist ja christlich, also kann es nicht heidnisch sein" gar nicht. Eher würde ich einen heidnischen Wert noch glaubwürdiger finden, wenn auch Christen ihn ähnlich vertreten.
habe vielen Dank für die Antwort. Ich habe mich gefragt, wie das für Dich ist als ein religiöses Oberhaupt den Leuten gegenüberzutreten und wie Du mit der Verantwortung umgehst. Ich wüßte nicht, was ich Gleichliebenden raten könnte und ob ich das überhaupt dürfte. Du hast also die Götter über Dir und die Überlieferungen vor Dir und dementsprechend rätst Du. Das ist schon einmal gut zu wissen. Aber wie leitest Du die Rolle der Frau ab? Sollen als Beispiel Odin und Frigg dienen? Sollen alle Menschen so zusammenleben wie sie? Ist Odin nicht auch ein Verführer, der jeden Arm blankzuziehen weiß? Ich halte mir Odin, Thor und Loki vor. Mit Thor und Loki begreife ich auch einen Wesensstreit in mir usw. usf. Ja, in Deutschland ist das nicht einfach, eigene Sichtweisen zu entwickeln und eigene Standpunkte zu vertreten, weil das Lagerdenken in vermeintlich links und rechts vorherrscht. Mir fällt das auch schwer, mich diesem Zeitgeist zu entziehen aber auch deswegen, weil ich wirklich niemand anderen verstoßen will. Aber irgendwann muß man auch einmal Stellung beziehen und ggf. einen Streit ertragen.
die Religion ist eine Sache, unsere Lebensweise ist davon relativ unabhängig. Natürlich kann man sich Gottheiten als Vorbilder nehmen und selbst so leben. Aber man muß es nicht. Außerdem leben die Gottheiten unterschiedlich, die Ehe zwischen Freyja und Odr ist sicher anders, als die von Odinn und Frigg. Und dann dürfen wir auch nicht vergessen, daß z. B. Odins Verhältnis mit Billungs Maid bzw. Gunnlöd mit einer uralten, shamanischen Initiation zusammenhängt. Der junge Mann mußte bestimmte Aufgaben lösen, um initiiert zu werden und danach waren ihm dann auch Liebesverhältnisse gestattet. Odinn hat als Aufgabe, den Odroerir zu gewinnen, dazu verführt er Gunnlöd. Zu dieser Zeit ist Odinn selbst noch jung und unvermählt. Kennst Du den Film "Der Smaragdwald"? Da bekommt Tomme die Aufgabe, die blauen Steine aus dem Gebiet der Feinde zu holen. Erst danach darf er Kaciri heiraten und ist vollgüliges Mitglied des Stammes.
Aber auch sonst gilt, daß wir Götter nicht nach unseren Maßstäben messen sollten. Odinn heiratet Frigg, Sie ist Tochter Tyrs und Fjörgyns (Jörds), Tyr ist Sohn Odins´s und Jörd Seine Tochter. Menschlich gesehen wäre das Inzucht und was weiß ich noch. Aber Götter leben ewig, altern nicht und da gelten andere Gesetze.
na gut, ich gebe zu, dass es auch ganz schön anstrengend ist, mit den Göttern leben zu wollen. Die Kämpfe Thors könnte ich nicht führen. Das tue ich auch nicht wirklich. Ich bin froh, dass die Götter sich zeigen und einen begreifen lassen wollen, was sie in sich tragen. Hin und wider kommen sie mir – nach einem ersten Teil der Lektüre – nun mit ihren Handlungen ins Gedächtnis, und ich bilde mir dann zumindest ein, ein wenig die Spannung zu spüren, die sie in sich tragen.
Jedenfalls kann es auch für eine Frau so sein, dass die sich männlich zeigenden Götter von besonderer Bedeutung für sie werden und sie ihr Leben nicht geweiht sieht allein dem Heim. Und nicht jeder Mann übt die Muntgewalt verantwortungsvoll aus, was in Deinem Buch keine Erwähnung findet. Und dafür bietest Du keine Lösung an. Was die Sitten anbelangt, wird die Hurerei als ein Zeichen für den Eintritt von Ragnarök genannt. Und es gilt, Ragnarök am besten zu verhindern und zumindest hinauszuzögern. Insofern waren die guten Sitten für die Germanen auch schon sehr von Bedeutung. Also wie Du siehst, bin ich noch nicht sehr weit vorangeschritten. Es hat mich aber nun erschrocken, dass Du in Deinem Buch das Mittelalter wieder herbeisehnst. Wenn es zum Beispiel nur die Pferde beträfe, dann hätte ich dagegen auch nichts einzuwenden. Aber die neuen Rechte finde ich für mich nicht ganz verzichtbar. Und daher habe ich Dich noch einmal zu Deiner Haltung befragen wollen.
Gerne werde ich mir den von Dir empfohlenen Film einmal ansehen. Auch danke ich Dir für Deine Antwort. Ich bin froh, das Forum gefunden zu haben, und ich freue mich auf einen weiteren Austausch.
Freyja z. B. lebt eigentlich nicht so, wie man es vielleicht für die Germanen denkt: Sie ist selbstständig, greift (als Valkyre) in den Kampf ein oder unternimmt weite Reisen, um Erfahrungen (vor allem auf magischem Gebiete) zu machen. Und: Die Ehe war nicht ewig, wenn sich ein Partner falsch verhält, war das ein Grund, seine Scheidung zu erklären. Es mußte aber schon ein guter Grund sein, sonst hätte man die Familie des Anderen beleidigt. Kommt in der Gisli Saga vor (oder war es die Grettis Saga?) Die Hurerei ist im Original (Völuspá 45) wörtlich der "Ehebruch", außerdem werden die genannt (in der Hel), die des Anderen Geliebte ("Ohrraunerin") verführten, denn die zerstören ja eine bestehende Beziehung.
das mit der Ohrenraunerin ist sehr lustig. Aber ja doch, jeder Fall will gerichtet werden. Übrigens war der Film sehr aufregend. Wenn man bedenkt, dass das eigentlich ein sehr schwieriger Stoff ist, muß man den Film umso mehr bewundern, wie anschaulich er alles darstellt. Dass Du empfiehlst, die gesellschaftliche Ordnung einzuhalten, und den Frauen ihren Platz weist, ist nicht ganz unnachvollziehbar, weil es vielleicht am nachhaltigsten und sichersten ist. Als ich einmal in einem außereuropäischen Land gelebt habe, habe ich richtig spüren können, wie ich die Ordnung gestört habe, weil ich mich dort unverheiratet selbstständig bewegt habe. Aber wir werden sehen, wie sich das alles noch weiter entwickelt. Leider muß ich zugeben, dass ich das alles noch nicht sehr gut verstehe. Wenn man vorher nur einen Gott genannt bekommen hat, dann kann das einen ziemlich überfordern, sich in einer Welt von Göttern, Riesen, Zwergen und mehr zurechtzufinden. Deine Warnung, die Götterwelt nicht einfach als Vorbild zu nehmen, hat mich daran erinnert, was ich einmal zur Auslegung der griechischen Mythologie gelesen habe, denn dabei habe ich sinngemäß entnommen, dass die Götter einem helfen, die Welt zu verstehen, und daß die Seifenopern, die aus den Mythen dann später gemacht worden seien und einfach nur noch zwischenmenschliche Auseinandersetzungen zeigten, eine Profanisierung darstelle. Die Helden sind für die Menschen wohl grundsätzlich die geeigneteren Vorbilder, fällt mir gerade ein.
Nachdem ich das Buch schon länger gekauft hatte (hauptsächlich wegen der Traumdeutung), habe ich es inzwischen zu lesen angefangen. Mir gefällt es sehr gut, die Themen der einzelnen Kapitel regen zum nachdenken an und es sind einige sehr persönliche Erinnerungen, die das ganze lebendig machen. Daß das oftmals sehr subjektiv ist, sollte nicht stören, immerhin ist es kein klassisches Sachbuch, sondern ein Erlebnisbericht und jeder hat seine eigene Haltung zu manchen Themen. Der Kauf hat sich für mich ohne Frage gelohnt. Da sind auch Gedanken drin, die ich in anderen heidnischen Werken noch nie gefunden habe.
Da würde mich interessieren, ob Géza eigentlich auch mal daran gedacht hat, ein weiteres Buch oder einen Artikel für den Netzauftritt der GGG zu schreiben, wo er beschreibt, wie er genau den Weg zum Heidentum gefunden hat. Es werden ja immer wieder Details und manche Anekdoten hierzu in seinen Werken erwähnt, da wäre vielleicht die ganze Geschichte mal interessant. Meines Wissens gibt es auch allgemein noch keine wirkliche Darstellung dazu, wie sich das Neuheidentum entwickelt hat.
Irgendwann kann ich das mal machen, doch ist wohl derzeit wenig Interesse bei den Lesern dafür vorhanden. Ich konzentriere mich gerade mehr darauf, Bücher zu übersetzen, um so neue Gebiete zu erschließen. Ist aber sehr schwer.
Ich habe mich auch sehr gefreut, dass es endlich so ein Buch gibt. Ich bin nun u.a. davon überzeugt, dass ich in meiner Kindheit eine Begegnung mit einem Riesen gehabt habe. Später habe ich, als ich Anfang zwanzig war, von aus dem Meer ragenden schwarzen Sonnen geträumt. Ich habe damals gedacht, dass ich belastet sei von der Nazi-Vergangenheit. Doch nun denke ich, dass ich den heidnischen Glauben in mir trage und gewarnt worden bin mit einem Weltuntergangszeichen. Denn die schwarze Sonne steht doch eigentlich für den Weltuntergang, oder etwa nicht? Einige Bemerkungen in dem Buch finde ich kritisch. Homosexualität will ich nicht verherrlichen aber auch nicht verteufeln. Die Menschen aber von Heterosexualität überzeugen zu wollen, wie es in dem Buch getan wird, finde ich nach wie vor auch nicht schlimm. Das kann man dem Autoren nicht vorwerfen. Doch frage ich mich immer noch, inwieweit es für mich gelten soll, was die Vorfahren hierzulande alles so gemacht und getan haben.
Zitat von Heidabyr im Beitrag #11Doch frage ich mich immer noch, inwieweit es für mich gelten soll, was die Vorfahren hierzulande alles so gemacht und getan haben.
Unsere Gesellschaft ist eine wertelose Gesellschaft, d. h. jeder darf tun und lassen, was er will, jeder noch so sündige Quatsch wird erlaubt (weil nur das Geld zählt) und Religion ist Privatsache und nur noch Spinner und Träumer halten sich daran. Als Ersatzwert wird das Grundgesetz hingestellt, nur fehlt dem eben jegliche spirituelle Legitimation, denn es ist reines Menschenwerk. Grundgesetzfanatiker betreiben inzwischen Bilderstürmerei und Kulturzerstörung, indem sie jeden Halbsatz im Grundgesetz dazu nutzen, dem Widersprechendes auszumerzen. Denken wir nur an den Genderirrsinn, den man mit dem Grundgesetz unter dem Arm und mithilfe gleichgeschalteter Medien dem Volke einprügeln will. Und die Grundgesetz-Ersatzreligiönler wundern sich auch noch, daß Moslems ihren Koran als göttliche Offenbarung höher einstufen, als das Grundgesetz und darauf pfeifen.
Heutzutage haben es Religionen und esoterische Weltsysteme sehr schwer, weil sie ja auch gegen das argumentieren müssen, was den Schülern in der Zwangsbeschulung der staatlichen Schulen so eingehämmert wird. Diese exoterischen, materialistischen Schlacken muß man erstmal überwinden, um zu dem vorzudringen, was wirklich auf der Welt geschieht.
Das Altheidentum ist nichts weiter als ein Angebot eines Glaubens- und Wertesystems. Die Annahme dieses Systems oder auch nur einzelner Gedanken und Ideen entscheidet jeder für sich und niemand macht einen Vorwurf, wenn nichts oder nur wenig übernommen wird.
Ein altes Glaubenssystem kann sich auf die Götter berufen, von denen es gekommen ist. Damit steigt unsere Religion auf die Stufe, die Bibel, Koran und Veden innehaben und es steht auch über dem Grundgesetz, weil Göttliches immer über Menschenwerk steht. Natürlich weichen viele Werte von den heute gültigen (d. h. von Politik und Medien ersonnenen und vertretenen) Werten ab. Deswegen besteht die Gefahr, daß wir deswegen in bestimmte politische Ecken gedrückt werden. Insbesondere die "götterlosen" materialistischen Weltanschauungen müssen uns als Gegner ansehen, da wir es wagen, ihre Werte als Unwerte zu entlarven. Und da sie keine Argumente haben, die überzeugen (denn gegen Götteroffenbarungen können Menschen kaum überzeugende Argumente finden), bleibt ihnen nur, uns irgendwie zu isolieren oder auszugrenzen. Umso größer ist unser Verdienst in den Augen der Götter, wenn wir trotz der Schwierigkeiten und der Übermacht der Gegner bei dem bleiben, was die Götter wollten. Leider passen sich viele Neoheiden dem Zeitgeist an und weichen von den Überlieferungen und Offenbarungen der Götter ab. Das ist für mich ein Zeichen, daß diese Leute nicht wirklich an Götter glauben, sondern eigentlich nur "Herr der Ringe" spielen. Auf einer Facebook-Druiden-Seite fragte einer, wo man einen derartigen Druiden-Zauberstab kaufen könne (es war ein Plastik-Fantasy-Stab mit LED abgebildet). Einige fragten, wozu er den Stab brauche, andere erzählten, sie nähmen ihn als Wanderstab. Ich stellte die ironische Frage, wo man denn einen langen weißen Druidenbart zum Ankleben herbekäme.
Zurück zum Thema: Das Altheidentum ist ein Angebot, der Einzelne entscheidet, ob und wie er das annehmen will. Durch eigene Erfahrungen kann sich das System bewähren und dann nimmt man vielleicht mehr davon an. Vielleicht aber dringt man auch nicht richtig ein und verläßt diese Welt wieder. Die Freiheit des Einzelnen ist wichtig. Und natürlich wird das Altheidentum im Rahmen der heutigen Gesetze ausgeübt. Auch in heidnischer Zeit war die Religion in das Korsett der Gesetze eingebunden (die allerdings noch etwas anders waren). Zeitweilig (in den 80er Jahren) wurde uns unterstellt, wir würden die demokratische Ordnung aufheben wollen. Nein, wollten wir nie. Die menschlichen Gesetze waren bei uns nie ein Objekt für Umsturzpläne. Natürlich dürfen auch wir Vorschläge haben und machen, wie man bessere Gesetze und Gesetze schafft, die mit dem im Einklang stehen, was die Götter wollen, aber das ist nie unser Hauptanliegen gewesen und wir haben so etwas gleichfalls dem Einzelnen überlassen, ohne uns einzumischen.
Ich bin jedenfalls froh, dass es diese Gemeinschaft gibt. Ich glaube, dass unser aller Heil in einer ordentlichen Trennung in ein öffentliches und ein privates Recht liegt. Das bedeutet aber auch, dass man sich überlegen sollte, was man öffentlich sagt. Seine persönlichen Ansichten und Vorlieben muß man ja auch nicht öffentlich machen. Dieses Forum ist schon öffentlich, und ich überlege mir schon zweimal, was ich hier schreibe.
Zitat von Heidabyr im Beitrag #13ich überlege mir schon zweimal, was ich hier schreibe.
Aber wir sollten auch Mut entwickeln. In unserer derzeitigen Gesellschaft gibt es ja regelrechte "Sprachverbote", ungeschriebene Richtlinien, die nicht einzuhalten zu gesellschaftlicher Ächtung führt. Das ist sehr bedenklich, da Demokratie nur da funktionieren kann, wo man seine Meinung - wie extrem sie auch immer sein mag - frei äußern können muß. Ich sage, was ich denke und richte mich allein nach den Gesetzen. Leider übernehmen 95 % der Mitmenschen die ungeschriebenen Regeln (z. B. Genderei, Vermeidung von Begriffen wie "Volk", "Neger" usw.) und beachten nicht, daß sie sich damit selbst fesseln. Die Mafia kann nur dann groß werden, wenn alle Schweigen, die StaSi, die GeStaPo und die Inquisition - ohne Schweiger hätten die keine Chance. Also: Mut üben, sagen was man denkt und allein die gültigen Gesetze einhalten, nicht irgendwelche Regeln der selbsternannten Sprachpolizisten. Zur Sklaverei oder Unterdrückung gehören immer zwei: Der Unterdrücker und diejenigen, die sich unterdrücken lassen.
Zitat von Geza v. Nahodyl Nemenyi im Beitrag #14Leider übernehmen 95 % der Mitmenschen die ungeschriebenen Regeln (z. B. Genderei, Vermeidung von Begriffen wie "Volk", "Neger" usw.) und beachten nicht, daß sie sich damit selbst fesseln.
Neger wird nach wie vor von älteren Leuten verwendet. Doch ich bin ohne diesen Begriff aufgewachsen, meide ihn auch und verwende den deutschen Ausdruck Schwarzer und neuerdings auch dunkelhäutig, wenn überhaupt. Doch ich würde auch von den Asiaten nicht ständig als die Gelben oder von den Europäern als die Weißen reden, weil es meine Neugier nicht mehr befriedigt. Ich will wissen, woher genau jemand kommt und was es darüber sonst noch zu wissen gibt.
Ja, aber wenn man heute einen Dunkelhäutigen fragt, wo er denn herkommt (also wo die Familie herstammt), dann ist das in den Augen einiger Leute bereits Rassismus, weil man das ja nur wegen des fremden Aussehens fragt. Man soll also Unterschiede im Aussehen in keiner Weise mehr ansprechen dürfen (weder negativ, noch auch positiv) - damit wird den Leuten das Volksbewußtsein aberzogen.
Wir haben immer gesagt, daß wir nicht das Recht haben, den Göttern einen möglichen Verehrer vorzuenthalten, wenn wir Migranten ablehnen würden. Deswegen gibt es das bei uns nicht. Aber es ist schon erlaubt, einem offensichtlichen Einwanderer etwas von der Naturreligion seiner Herkunftskultur zu erzählen, weil diese ihm besser liegt, als unsere. Denn viele Vorstellungen in den Mythologien sind auch Resultate der Mentalitäten der Menschen, die diese Religion hatten. Jedes Volk der Erde hat oder hatte seine eigene Religion und Mythologie und nur die ist dem einzelnen Menschen so eines Volkes optimal (vom Klima, Genetik, Mentalität her) angepaßt, während andere Mythologien eben nicht immer so passend sind. Aber wenn einer zum Altheidentum kommt und sich von seiner Herkunftskultur trennte, dann weisen wir ihn nicht ab (wir wissen sowieso von den meisten Mitgliedern nicht, ob sie Migrationshintergrund haben). Ziel ist es, daß der Mensch das tut, was in ihm ruht, daß er sich selbstverwirklicht und selbst erkennt. Der Mensch und seine eigene Entscheidung ist es, was zählt.
Ja, aber es ist so doch so, dass auch ein Dunkelhäutiger ein deutsches Elternteil haben kann. In so einem Fall liegt ggf. bei ihm die Entscheidung, zu welcher Kultur er sich mehr zugehörig fühlt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass er einfach Anerkennung von anderen Leuten einfordern könne. Niemand kann einfach Anerkennung von anderen Leuten einfordern. Auch ein Deutscher kann es schwer haben in der deutschen Gesellschaft. Man kann die Frage nach der Herkunft auch höflich stellen. Ein Beispiel: Darf ich fragen, ob Du anderer Herkunft bist? Dann hat man erst einmal nur gefragt, ob man das jemanden fragen darf. Ich frage immer so, wenn ich andere Leute etwas Persönliches frage. Und mittlerweile versuche ich es, das auch zu vermeiden. Ich finde Fragen zu stellen nicht unbedingt höflich. Ich finde es angenehmer, wenn einfach jeder das von sich erzählt, was er mitteilen will. Ich habe in einem Buch von einer Anthropologin über England gelesen, dass es in London die Regel gibt, jemanden nicht nach seinem Beruf zu fragen. Grundsätzlich halte ich es auch für richtig, wenn jeder nach seiner Herkunft forscht, um ein besseres Selbstverständnis zu bekommen. Doch nicht jeder kann seine Ahnen zurückverfolgen über die 10. Generation hinaus.