Gestern habe ich in dem Reclam Werk "Philosophie der Stoa - ausgewählte Texte" einen interessanten Abschnitt von Musonius über fleischliche Nahrung gelesen, den ich euch nicht vorenthalten will. Er enthält eigentlich schon für uns Bekanntes. Seine Herabsetzung der Tiere kann ich aber nicht teilen. Musonius zählt zu den Vertretern der späten Stoa und lebte ca. von 30-102 n.Musonius’ Lehre behandelt vor allem ethische Fragen und stellt die praktische Umsetzung philosophischer Überlegungen in den Vordergrund. Im Zentrum seiner Ethik steht die Auffassung, daß alle Menschen eine Veranlagung zu einem tugendhaften Leben in sich tragen (weiter siehe z.B. wikipedia)
"Fleischliche Nahrung hingegen macht angriffslustig und paßt deshalb eher zu wilden Tieren. Sie ist schwerer verträglich und verlangsamt das Denken, denn das Aufdampfen dieses unreinen Stoffes verdunkelt die Seele. Deshalb erscheint bei den Fleischessern das Denkvermögen träger. Der Mensch aber, der doch von allen Geschöpfen den Göttern am nächsten verwandt ist, muß das auch in der Ernährung sein. Diesen genügen die Dämpfe und Ausdünstungen, die aus der Erde und vom Wasser aufsteigen. Wir haben müssen die Nahrung zu uns nehmen, die dieser ähnelt, nämlich die leichteste und reinste. So wird auch unsere Seele rein und trocken und in diesem Zustand tugendhaft und weise sein.
Musonius Diatriben 18a >über die Ernährung<
plusque ibi boni mores valent, quam alibi bonae leges. Germania XIX
wie ich sehe, steht dieser Beitrag in der Rubrik "Andere Religionen". Andere Religionen bzw. solche Zitate möchte ich nicht kommentieren. Diese Zitate aber als "wahr" dar zu stellen, dem möchte ich hiermit entgegen treten.
Bekanntlich ist der Mensch ein Alles-Esser, inklusive Fleisch.
Die Aussage:
Zitat von Hüter der Haine im Beitrag #1Fleischliche Nahrung hingegen macht angriffslustig und paßt deshalb eher zu wilden Tieren. Sie ist schwerer verträglich und verlangsamt das Denken, denn das Aufdampfen dieses unreinen Stoffes verdunkelt die Seele. Deshalb erscheint bei den Fleischessern das Denkvermögen träger.
ist nichts als eine - diskriminierende - Meinung und ließe sich von mir einfach umdrehen: Getreide- und vor allen Dingen Brotesser sind dick, dumm und faul. Von Denken kann man bei diesen Menschen nicht mehr reden, weil Getreide aufgrund seiner Giftstoffe (die das Getreide vor Fraßfeinden schützen), potentiell krank machen. Außerdem lähmen sie das Gehirn. Jeder hier weiß, was eine sogenannte "Freßnarkose" ist. Diese tritt auch gerne bei Kartoffelverzehr auf und läßt die Betroffenen nach dem Essen in stundenlange Trägheit verfallen.
Da ich selber von Zöliakie betroffen bin und mehrere Auto-immun-Erkrankungen habe, weiß ich, wovon ich rede. Kartoffeln wie alle Nachtschattengewächse sind nicht unbedenklich zu verzehren.
Mir ist es aber egal, wenn Leute gerne Getreide essen und sich selbst damit potentiell schaden. Mir ist es aber nicht egal, wenn Fleischesser so in die Rolle der "bösen Menschen" gedrängt werden.
ZitatBekanntlich ist der Mensch ein Alles-Esser, inklusive Fleisch.
Und genau das ist falsch, denn der Mensch ist aufgrund seiner Darmlänge, seiner Handbeschaffenheit und seines Gebisses von Natur aus ein Fruchtesser. Er besitzt weder Schnelligkeit, noch Klauen noch das Gebiß um Tiere zu jagen, zu erlege und ihnen den Balg aufzureißen. Er könnte lediglich Insekten und Würmer verzehren, dazu wäre er gerade noch fähig, was tierische Kost angeht.
Ich bin der Ansicht, daß beim Essen Genuss und Gesundheit zugleich wichtig sind. Vorschriften gibt es hierfür doch aber nicht, nur Empfehlungen. Ich bin der Ansicht, dass es gesund ist, täglich ungefähr fünf Handvollen Gemüse (3 mal) und Obst (2 mal), besser Vollkorn als Weißmehl (Weizenwampe) und weniger Fleisch (300-600 gr in der Woche), aber besser genügend Fisch zu sich zu nehmen. Und wer weniger Pestizide will, sollte die ökologische Landwirtschaft unterstützen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernähung sieht das so ähnlich wie ich: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vol...regeln-der-dge/
Ich halte aber die Diskussionen um das Essen auch nicht für einfach und teils auch für gefährlich. Andererseits ist unsere heutige Ernährung weniger traditionsreich und eher von der Industrie und der Werbung beeinflusst, weswegen man sich selbst unbedingt damit auseinandersetzen sollte. Ich habe eine zeitlang vegan gelebt und das wohl auch nicht richtig gehandhabt und kann das nicht empfehlen. Dennoch war es für mich insofern lehrreich zu sehen, wie sehr ich von tierischen Produkten abhängig bin und ich die teils ersetzen kann. Aber wie gesagt habe ich es nicht vollkommen erfolgreich umsetzen können und habe Mangelerscheinungen bekommen.
Als ich nach jahrelanger vegetarischer Ernährung mal zur Blutabnahme ging, erwähnte der Arzt wie optimal doch meine Blutwerte seien. Mangelerscheinungen gab es keine. Ich esse übrigens gerne weißes Weizenbrot und Teigwaren aus Weizen und habe keine "Weizenwampe" (die Italiener haben das auch nicht, obwohl sie viel Weizenwaren essen). Zuviel Vollkornkost kann hingegen die Darmzotteln schädigen, so daß manche Vegetarier zu Darmkrebs neigen, die zuviel Körnerkost verzehren.
Ja, es bleibt wie gesagt eine schwierige Auseinandersetzung mit dem Essen. Deswegen will ich dafür niemanden Vorschriften machen. Gerade bei den Getreidesorten und dem Grad der Verarbeitung derer zeigen die Menschen unterschiedliche Vorlieben und eine unterschiedliche Verträglichkeit, soweit ich das beobachtet habe. Ich vertrage weniger Weißmehl, aber deswegen soll ich es nicht anderen vermiesen.
Eine vegetarische Ernährung halte ich auch noch für allgemein verträglich, aber ich bin noch nicht davon überzeugt, ob das die optimalste Ernährungsweise sei. Ich esse auch gerne Fleisch, aber nicht viel und aus guter Haltung.
Man kann es auch ganz einfach sagen: Die Menge macht den Unterschied. Früher hatte man z.B. ein Schwein für den ganzen Winter und nicht wie heute unbegrenzte Mengen. Lieber weniger, aber dafür von guter Qualität.
Nein, es wurde hier immer noch nicht verstanden, worum es geht. Der Mensch hat keinen Darm wie eine Kuh. Nur als Beispiel. Es kommt darauf an was der Mensch verdauen kann.
Und wenn der Mensch, wie ich, keinerlei Getreide, keinerlei komplexe Kohlehydrate, keinerlei Milchprodukte von der Kuh und keinerlei Früchte mehr essen kann, ißt er halt das, was übrig bleibt. Weil: So Allergien, das ist nicht lustig. Da wird man, unerkannt, richtig krank von. Auch Zöliakie ist eine ernst zu nehmende Krankheit die zu schweren Problemen /Komplikationen führen kann.
Des weiteren weise ich darauf hin, daß jede Krankheit im Darm beginnt, durch falsches Essen. Woran das wohl liegen mag? Ja, weil die Leute falsch essen. Und warum essen sie falsch? Weil ihnen was Falsches erzählt wird.
Ich esse nur das, was ich auch störungsfrei verdauen kann und das ist nun mal nicht das, was als "politisch korrekt" angesehen wird.
Als Letztes: Um ein Tier zu fangen, braucht es weder Klauen noch Reißzähne. Es braucht nur Grips und eine Falle. Das ist das, was Menschen überlegen macht. Mit dieser Überlegenheit ist sehr vorsichtig umzugehen, keine Frage, aber an dem Punkt, an dem es ums Überleben geht, steht wohl das Überleben des Menschen noch vor dem Überleben des Tieres.
Daß heute so viele Menschen Lebensmittel-Allergien haben, ist schon seltsam. Früher war so etwas viel seltener. Echte Allergien sind tatsächlich selten, nicht häufiger als früher. Aber die Menschen werden immer empfindlicher im seelischen Bereich. Sie haben immer mehr Angst vor dem Natürlichen, nehmen zu oft Medikamente ein, machen sich zuviel unnütze Gedanken da sie viel mehr Freizeit als früher haben und sind in der Ernährung wählerischer geworden - da es ja heute alles gibt hierzulande. Die seelisch-geistige Haltung wirkt sich dann auch irgendwann aufs Körperliche aus - und es entstehen Allergien. Allergien mit solchen Ursachen verschwinden oft wieder bei Änderung der seelisch-geistigen Einstellung. Ansonsten kann hier ein guter Homöopath helfen.
Der Mensch hat einen Fruchtesser-Darm. Der liegt längenmäßig zwischen dem der Grasfresser (z. B. Kuh) und dem der Fleischfresser (z. B. Wolf).
Wenn es ums Überleben geht, dann ist das gelegentliche Essen von Fleisch nicht weiter bedenklich; doch wer gut genährt ist, der bedarf keiner unnötigen Tötung eines Tieres. Außerdem kann übermäßiger Fleischverzehr zu schweren Erkrankungen führen.
Zitat von Catrin im Beitrag #3Und genau das ist falsch, denn der Mensch ist aufgrund seiner Darmlänge, seiner Handbeschaffenheit und seines Gebisses von Natur aus ein Fruchtesser. Er besitzt weder Schnelligkeit, noch Klauen noch das Gebiß um Tiere zu jagen, zu erlege und ihnen den Balg aufzureißen. Er könnte lediglich Insekten und Würmer verzehren, dazu wäre er gerade noch fähig, was tierische Kost angeht.
Da stellt sich mir die berechtigte Frage: Weshalb aber hat der Mensch dann begonnen, zu jagen und Fleisch von Tieren zu essen, wenn er darauf gar nicht angelegt ist? Wieso ist er nicht beim Beerensammeln geblieben? Die Jagd dürfte es auch früher als den Ackerbau gegeben haben, also trat schon sehr früh beim Menschen auf.
Es gibt Gegenden auf der Erde, die nicht das ganze Jahr über eßbare Pflanzen oder Früchte bieten. Da war der Mensch also gezwungen, Tiere zu essen, um nicht zu verhungern. In schlechten Jahren wuchs auch im Sommer wenig; wenn man auf dem Lande wohnt, kann man dies gut beobachten. In manchen Zeiten tragen die Bäume kaum Früchte oder Tiere fressen die wenigen auch noch weg. So blieb in Notzeiten nur die Jagd übrig. Noch heute ist ja der Winter die klassische Jagdzeit. Und bis vor kurzem schlachtete man im November das Vieh, um im Winter versorgt zu sein. Im Sommer hingegen wurde nur wenig Fleisch gegessen, meist nur an hohen Feiertagen.
Forum für germanisches Altheidentum
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19.01.2020 19:25 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2020 19:29)
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