Unsere Ahnen haben das Leben, die "Seele" mit dem Atem (Odem) verbunden. Das Neugeborene lebt, wenn es den ersten Atemzug nimmt, mit dem letzten Ausatmen endet das Leben. Der Atem, die "Luft" die beim Sterben entweicht, kommt in den Wind; Windgott ist Odinn, d. h. im Winde ist der Atem, sind die Seelen zahlloser Verstorbener enthalten und deswegen ist der Sturmwind für uns ein Symbol der Wilden Jagd, des Umzuges von Wodan mit den Seelen der Verstorbenen. Und wenn irgendwo ein Kind geboren wird, haucht Wodan etwas von diesem Wind dem Kinde ein und beseelt und belebt es damit. Der Wind ist also Symbol der Atemseelen; deswegen öffnet man die Fenster, wenn ein Mensch stirbt oder opfert Mehl im Winde:

>Lieber Wind, nimm' das für Dein Kind<.

Und am Begriff der Atemseele, altnordisch "Önd" können wir erkennen, ob ein Text heidnisch ist, oder christlich, denn die Christen benutzten im Norden das Wort "salu" für "Seele", z. B. auf Runensteinen: >kuth hialbi salu hans< (Gott helfe seiner Seele). In der Jüngeren Edda (Gylfaginning 3) aber steht "Önd" für Seele und zeigt damit, daß es ein Heide war, der den Text aufgeschrieben hat. Leider haben das viele Mythologen noch nicht erkannt.

Lichtgruß
Geza