Meine Familie und Vorfahren sind deutsch, aber ich bin in Amerika geboren. Ich interessiere mich schon mein ganzes Leben lang für deutsche Kultur, Geschichte usw. Spirituell würde ich mich als Heide bezeichnen, und das Heidentum ist für mich eine Möglichkeit, mit meinen deutschen Wurzeln verbunden zu bleiben.
Ich habe als kleiner Junge auch Deutsch gesprochen, aber leider erst viel später wieder. Wenn mein Deutsch nicht perfekt ist, liegt das daran.
So viel zu mir...
In den letzten Jahren habe ich erforscht, wie verschiedene Gruppen heidnische Traditionen praktizieren, sowohl in den USA als auch in Europa. Die GGG scheint die älteste heidnische Organisation nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und möglicherweise weltweit zu sein. Aufgrund meiner deutschen Wurzeln möchte ich meine Praxis mit etwas authentisch Deutschem in Einklang bringen, insbesondere um meine Familie zu unterrichten. Deshalb bin ich diesem Forum beigetreten. Ich hoffe, von Ihnen zu lernen, damit ich meiner Familie in der Neuen Welt wahre Glaubensvorstellungen der Alten Welt vermitteln kann.
sei herzlich begrüßt hier im GGG-Forum. In den USA gibts ja einige Heidengruppen, ich kenne von früher noch die Asatru Free Assembly (Asatru Folc Assembly), Asatru Alliance, dann den Ring of Throoth, Odinist Fellowship und andere. Ich habe mich oft gefragt, wie ich das Altheidentum in den USA praktizieren würde, wo es ja eigentlich keine germanischen Heiligtümer gibt, wo die Natur auch etwas anders ist, als hier und daher zu vielen Tier- und Pflanzenarten keine Überlieferungen der Germanen existieren. Ich kam dann zu diesem Ergebnis: Als Altheiden muß man dann eben die indianischen Heiligtümer (vermutlich werden die meisten gar nicht mehr von Indianern genutzt werden) suchen (durch Sagen, indianische Überlieferungen und Darstellungen von Forschern), was recht schwer sein dürfte. Wenn es sich um Orte handelt, die noch heute von Indianern genutzt werden, dann lieber andere (heute freie) Orte nehmen oder die zuständigen Indianer um Erlaubnis fragen. Der nächste Schritt ist noch schwieriger: Die Indianer hatten einst nicht nur den "Großen Geist" (Wakantanka) und die "Mutter Erde" wie heute, sondern noch im 16. Jh. haben Forscher z. B. von 16 Gottheiten der Dakota berichtet. Wenn man also so ein Heiligtum gefunden hat, sollte man herausfinden, welche indianische Gottheit dort einst verehrt wurde. Dann sucht man die entsprechende germanische Gottheit heraus, also beim "Großen Geist" ist es natürlich WODAN (ODINN). Dann könnte man sein germ. Altheidentum in einem passenden spirituellen Umfeld und Rahmen praktizieren.
1. Schwierigkeit: Kann man in einer Gegend, wo die Indianer lange nicht mehr leben, noch herausfinden, wo ihre Heiligtümer lagen? Nur an solchen Orten sind die Götterkräfte stark, sind die Götter wirklich päsent. 2. Schwierigkeit: Kann man die entsprechende dort verehrte Gottheit noch herausfinden, wo doch inzwischen nicht einmal mehr die Indianer selbst wissen, welche Gottheiten sie früher verehrt hatten? Das bedeutet doch viel Suche in alten Chroniken. 3. Hat man die Gottheit, dann muß man soviel von Ihr erfahren, daß man daraus erkennen kann, welcher germ. Gottheit sie entspricht. Hier würde ich ggfls. auch helfen. Wenn man Blóts mit Indianern zusammen feiert, kann man dann beide Namen zusammen verwenden, sind nur Germanen/Celten da, dann reicht der germanische Name allein.
Ich denke aber gerade für die USA wäre diese Arbeit sehr wichtig, denn die Heiden dort sollen sich mit der Zeit auch mit dem Lande und der dortigen Natur verwurzeln; die Heiligtümer sind unsichtbare spirituelle Tore zur Götterwelt, und je mehr Heiligtümer wieder genutzt werden und die Tore geöffnet, desto stärker wird die Verbindung, desto deutlicher wird das Wirken der Götter auch für das Heil des ganzen Landes.
Und da es in den USA viele bibelfromme Christen gibt ist es wohl unumgänglich, sowohl die Gemeinsamkeiten von Christentum und Heidentum zu kennen, als auch die Unterschiede, denn man wird wohl ab und zu mit Bibelchristen diskutieren und muß sich dann möglichst gut auskennen.
Mein Buch über die Runen hatte ich versuchsweise auch in englischer Sprache herausgegeben und hoffte, daß es in den USA bekannt werden würde, dem war aber nicht so.
Hallo nochmal alle zusammen und danke für die Begrüßung. Ich bin froh, dass dieses Forum lebendig ist!
Und ganz besonders an dich, Géza. Ich freue mich darauf, vom Allsherjargode zu hören. Ich nutze deinen YouTube-Kanal schon seit einiger Zeit und schätze die Einblicke, die du dort teilst.
Ja, ich kenne alle Gruppen, die du erwähnt hast. Sie sind alle auf ihre eigene Art interessant und ich glaube, sie meinen es ernst mit dem, was sie versuchen. Und ich habe ihre Schriften gelesen und mit einigen ihrer Mitglieder und Schlüsselfiguren gesprochen. Aber ich bin kein Mitglied einer dieser Gruppen.
Viele Jahre lang habe ich nach etwas spezifisch und authentisch Deutschem gesucht, und das gibt es hier nicht wirklich. Also beschloss ich, selbst etwas für meine Familie und alle anderen Deutsch-Amerikaner (oder Deutschen anderswo, aber insbesondere für Deutsch-Amerikaner) zu schaffen, die daran interessiert sein könnten.
Deine Einblicke in die Suche nach heiligen Stätten der Indianer, oder zumindest wo sie sich einst befanden, sind faszinierend. Ich bin sicher, dass man, wenn man es zu einer Priorität macht, einige, wenn nicht sogar viele dieser Orte finden kann, auch wenn sie heute nicht mehr für spirituelle Zwecke genutzt werden. Und ich denke, es ist eine respektvolle Geste, die Namen der Götter der lokalen Indianerstämme zu lernen.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, zwischen den tatsächlichen Göttern (d. h. mit einem breiteren Einflussbereich, wie Himmel, Wetter, Leben, Tod usw.) und denen zu unterscheiden, die enger mit dem lokalen Land verbunden sind (z. B. Altn. Landvættir ≈ Landwichte? Landgeister?). Das ist definitiv etwas, das ich irgendwann einmal näher erforschen möchte. Ich lebe in Michigan, daher wären die relevanten Stämme die Ojibwa (Chippewa), die Ottawa (Odawa) und die Potawatomi (Bode'wadmi).
Was die eigentlichen Götter betrifft, wäre es auch hilfreich zu wissen, welche indianischen Götter es gibt und welchen germanischen Göttern sie entsprechen, schon allein um zu sehen, wie diese Indianer sie im Vergleich zu uns verehrten. Ich fand religiöse Vergleiche schon immer faszinierend.
Ich stimme absolut zu, dass es viele Ähnlichkeiten zwischen Christentum und Heidentum gibt. Ich weiß, dass viele Christen dem wahrscheinlich entschieden widersprechen würden, aber ich glaube dennoch, dass es stimmt. Die offizielle Politik der katholischen Kirche (unter Gregor I.) bestand darin, heidnische Stätten in den angelsächsischen Königreichen zu christianisieren. In Sachsen wurden die christlichen Evangelien im germanischen Sinne umgeschrieben (vgl. Heliand, im Auftrag Ludwigs des Frommen), um das Christentum für Deutsche verständlicher und attraktiver zu machen. Und eine der Hauptbeschwerden protestantischer Reformatoren (z. B. Luther, Zwingli und Calvin) war, dass das katholische Christentum „zu heidnisch“ sei („heidnisch“ hier als Beleidigung verwendet). Die Ähnlichkeiten sind zahlreich und für mich offensichtlich. Diese Denkweise setzte sich bei den Puritanern und ähnlichen Sekten fort, die versuchten, traditionelle Feiertage wie Weihnachten, Ostern und Allerheiligen buchstäblich zu verbieten, weil sie „päpstlich“ und „heidnisch“ seien („heidnisch“ wiederum als Beleidigung). Ich habe viel Erfahrung mit dem Katholizismus und kann mit Sicherheit sagen, dass die Ähnlichkeiten sowohl zahlreich als auch offensichtlich sind.
Zunächst möchte ich jedoch mit etwas Grundlegenderem beginnen: den Feiertagen. Was waren sie, wann und warum wurden sie gefeiert, und wie?
Anhand anderer Beiträge und Videos, glaube ich einen groben Überblick zu haben. Beginnen wir mit Jul:
1. JUL (oder „Weihnachten“, die „heiligen Nächte“; Altnordisch: Miðvetrblót oder Jólablót; Katholisch: Weihnachten): Sonnenfest ⨁ zur Wintersonnenwende (im Dezember).
2. FASNACHT (Altnordisch: Dísablót; Katholisch: Lichtmess; Keltisch: Imbolc?): Mondfest ☽ am Vollmond nach dem ersten Neumond nach dem Ende der zwölf Weihnachtsnächte (Vollmond des zweiten Monats/Februar?).
3. OSTERN (Altnordisch: Várblót; Katholisch: Ostern): Sonnenfest ⨁ zur Frühlingstagundnachtgleiche (im März). Zum Vergleich: Christen berechnen Ostern als den Sonntag nach dem Vollmond am 14. März, gerechnet ab der Tagundnachtgleiche im Frühling.
4. MAIFEST (Altnordisch: Sígrblót; Katholisch: Pfingsten; Keltisch: Beltane): Mondfest ☽ am mittleren/zweiten Vollmond zwischen Ostern und Mittsommer, außer bei vier Vollmonden, dann fällt es auf den dritten Vollmond (Vollmond des fünften Monats/Mai?). Grimm nennt den 2. Mai „Pfultag“ oder „Balders Tag“ (Band 2, Kapitel 20), und natürlich gibt es die „Hexennacht“ oder „Walpurgishnacht“ (vgl. Waluburg die Seherin) am 30. April.
8. WINTERNÄCHTE (Altnordisch: Vetrnætr; katholisch: Allerheiligen; keltisch: Samhain?): Mondfest ☽ am Vollmond des zehnten Monats (Oktober).
Ich bin mir der Namen und genauen Zeiten nicht ganz sicher, aber ich denke, sie sind ungefähr richtig. Vorschläge für Alternativen oder Korrekturen sind willkommen.
Wenn ich mich mit den Feiertagen beschäftige, wird mir immer klarer, dass die meisten Kulturen in Europa im Wesentlichen die gleichen Dinge ungefähr zur gleichen Jahreszeit feiern, mit vielleicht lokalen Abweichungen. Dies soll kein Argument für Synkretismus sein, sondern einfach eine Anerkennung der Realität. Die Wiederkehr der Sonne, des Frühlings, der Fruchtbarkeit, der Ernte, der Vorfahren ... das sind Konzepte, die jeder zu erkennen scheint: Es ist ein völlig natürlicher Kreislauf. Aus heidnischer Sicht scheinen die drei wichtigsten die Winternächte (Vetrnætr), das Weihnachtsfest (Miðvetrblót/Jólablót) und entweder Ostern oder der Maifeiertag (Sígrblót) zu sein, wenn wir Snorris Worte in Ynglingasaga, Kapitel 8, als maßgeblich betrachten:
"Óðinn setti lög í landi sínu, þau er gengit höfðu fyrr með Ásum... Þá skyldi blóta í móti vetri til árs, en at miðjum vetri blóta til gróðrar, hit þriðja at sumri, þat var sigrblót." (Wotan erließ in seinem Land dasselbe Gesetz, das zuvor unter den Asen in Kraft gewesen war ... Im Winter sollte es ein Opfer für ein gutes Jahr geben, mitten im Winter ein Opfer für Wachstum [d. h. eine gute Ernte im kommenden Jahr], und das dritte im Sommer war ein Siegesopfer.)
Aber es scheint natürlich auch andere Feste im Laufe des Jahres zu geben, insbesondere im Sommer.
Wie dem auch sei, dieser Beitrag wird sehr lang. Ich freue mich auf Kommentare aus der Gemeinschaft.
vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. Ich kenne aus Berlin einen Halb-Dakota (mit blonden Haaren), der sich inzwischen um die Dakota Sprache kümmert und Bücher darüber schreibt. Damals wunderte ich mich, daß die Dakota immer nur vom "Großen Geist" und "Mutter Erde" reden, das schien mir merkwürdig, untypisch für Naturreligion. Also suchte ich ein wenig in den Bibliotheken und fand ein Buch eines frühen Forschers, der von 16 Dakota-Gottheiten schrieb, und zwar sind sie auch angeordnet, also in 4 Spalten, beginnend mit Wakantanka und der Erde usw., in der 2. Spalte dann Gottheiten, die dann wieder Verbindungen zu den Göttern der 1. Spalte haben usw. Also eine richtige Göttertheologie. Aber leider habe ich diese Unterlagen nicht mehr, und der Halbindianer sagte, daß sich die Medizinmänner leider auch immer dem herrschenden Christentum irgendwie angepaßt haben, daß sie ihr System damit kompatibel gemacht haben und so wurden die weiteren Götter vergessen. Wenn das Wissen der Tradition in nur wenigen Personen vorhanden ist, besteht die Gefahr, daß es verfälscht oder vergessen wird.
Zu den Festterminen: Sonnenwenden und Tag-Nacht-Gleichen ist ja klar. Nur die Zwischenfeste sind meist unklar. Überliefert ist die Fasnachtsregel: "Wenn Dreizehntag Neu zu Vollmond geht / Dann Dísathing in Upsala steht". Das ist also wie Du ja richtig sagst, der Vollmond, der dem 1. Neumond (gemeint ist: Schwarzmond) nach Ende der 12 Tage des Julfestes (ca. 2. Januar) folgt. Somit kann Fasnacht in die Zeit zwischen dem 15. Januar und 14. Februar fallen. Zu den drei andern Vollmondfesten gibt es keine überlieferte Schaltregel, aber wir wissen, daß die Celten sie immer zu Monatsanfang feierten (Belteine, Lugnasad, Samhain), das bezeugt der 2000 Jahre alte Coligny-Kalender. Auch Imbolc (Fasnacht) lag auf dem Monatsanfang. Der Monatsanfang war also ein Vollmond, denn Fasnacht ist ja Vollmondfest und mit Imbolc identisch. Nun war die Frage, welche Vollmonde für die drei restlichen Vollmondfeste bleibt, und da kann es immer nur der mittlere der 3 Vollmonde in der Zeit zwischen den Sonnenfesten sein, denn der erste kann in das vorherige Sonnenfest fallen, der letzte in das folgende. Bleibt also nur der mittlere. Selten sind 4 Vollmonde zwischen zwei Sonnenfesten, dann muß es der dritte Vollmond sein, weil man ja auch noch die Länge der Sonnenfeste berücksichtigen muß. Das Mittsommerfest war früher oft mindestens eine Woche lang, wenn dann schon am 2. Vollmond das nächste Fest wäre, wäre das doch recht nahe am Mittsommer. Daher eben die Regel, bei 4 Vollmonden den 3. zu nehmen (der erste liegt ja in so einem Fall noch im Mittsommerfest). Diese Regel habe ich gefunden unter Berücksichtigung der celtischen Überlieferungen, der wichtigen Heiligentage zum Monatsanfang und eben der überlieferten Fasnachts-Regel aus Schweden.
In der Ynglinga Saga werden in der zitierten Stelle gerade die wichtigsten Feste ODINS erwähnt. Daß es auch die Zwischenfeste gab, ist bezeugt. Die Goden Islands mußten zu den 3 Jahresthingen zu den Thingplätzen in den Landesvierteln reisen und dort zusammen die Blóts leiten. Wann also blieb Zeit, um in ihren eigenen Tempeln Feste zu feiern? Nur zu den Vollmonden und zum Julfest. Manche Neuheiden behaupten, es seien nur die Sonnenfeste gefeiert worden. Zu Ende gedacht bedeutet das, daß die Tempel ungenutzt blieben außer zum Julfest. Einen Tempel zu bauen um ihn nur einmal im Jahre zu nutzen, ist unlogisch. Folgt man Tacitus, wurde wohl sowieso jeder Vollmond irgendwie gefeiert, aber wenn er nur wenige Tage nach einem Sonnenfest war, dann gabs sicher nur ein kleines Fest. Die Isländer begrüßen noch heute die Monate mit kleinen Festen (Gói, Sadtid, Eggtid usw).
Vielen Dank nochmals, Geza, für deine Antwort. Ich schätze deine Erklärung sehr.
Was die Datierung der Feste angeht, stimme ich dir zu, dass die Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen eindeutig sind, zumindest soweit sich ihre jeweiligen Daten klar bestimmen lassen. Ich bin mir jedoch weniger sicher, ob die Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen selbst tatsächlich die Zeitpunkte waren, an denen die Feste stattfanden. Das sage ich nicht leichtfertig. Es erscheint intuitiv, dass dies der Fall wäre, aber es gibt mindestens zwei Wissenschaftler, die eine alternative Datierung vertreten: Andreas Nordberg aus Schweden und Andreas Zautner aus Deutschland.
Nordberg behauptet kategorisch, dass Julfest am ersten Vollmond nach dem ersten Neumond nach der Wintersonnenwende gefeiert wurde. Seine Abhandlung dazu findet sich hier: (https : // www . academia . edu/1366945/Jul_disting_och_f%C3%B6rkyrklig_tider%C3%A4kning [Jul, disting och förkyrklig tideräkning: Kalendrar och kalendariska riter i det förkristna Norden Uppsala (2006)]). Sie ist auf Schwedisch mit einer englischen Zusammenfassung. Übersetzt ins Deutsche würde es vermutlich wie folgt lauten:
„Das vorchristliche Julfest fand beim ersten Vollmond nach dem ersten Neumond nach der Wintersonnenwende statt, während das Disting nach derselben Berechnungsmethode beim dritten Vollmond gefeiert wurde.“
Das offensichtliche Problem seiner Theorie ist, dass sie Julfest/Mittwinterfest/Weihnachten auf die Mitte des Januars legt, anstatt auf die Wintersonnenwende, obwohl man intuitiv annehmen würde, dass Julfest zur Sonnenwende gefeiert wird. Ich frage mich jedenfalls, ob du Nordberg kennst, und wenn ja, was du von seiner Meinung hältst.
Zautners Theorie ist etwas anders. In seinem Werk „Der gebundene Mondkalender der Germanen“ kommt er zu dem Schluss, dass die Wintersonnenwende (21. oder 22. Dezember) das ist, was die Angelsachsen „Mōdraniht“ oder „Mutter Nacht“ nannten, und datiert das Julfest auf Januar (21./22. Januar) plus/minus 15 Tage.
Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich von diesen beiden Theorien halten soll: Stimmen sie? Und spielen sie heute überhaupt noch eine Rolle?
Die Vorstellung, dass ein Sonnenfest tatsächlich beim darauffolgenden Vollmond stattfindet, spiegelt sich in der Datierung des christlichen Osterfestes wider, das am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlingstagundnachtgleiche (21. März) gefeiert wird. (Ich weiß, dass Fasnacht kein Sonnenfest ist.)
Nun sagts du, die Regeln für den Fasnacht seien „überliefert“ worden. Wann (wenn überhaupt) wurden diese Regeln festgelegt und von wem? Wurden sie jemals schriftlich festgehalten? Hat ein anderer Gelehrter die Regel für den Beginn des Fasnachts aufgestellt?
Ich stelle diese Fragen nicht aus Pedanterie oder um zu streiten, sondern um präzise zu sein. Die Feiertage am selben „offiziellen“ Datum zu begehen, kann eine wunderbare Möglichkeit sein, Solidarität mit anderen germanischen Heiden auszudrücken und die eigenen deutschen Wurzeln zu pflegen.
Und da Julfest immer näher rückt, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sie zu bestimmen.
Forum für germanisches Altheidentum
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07.10.2025 00:49
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