Einen großen Dank für diese Video-Reihe. Ich schaue mir gespannt jede Folge an und bin immer begeistert.

Ich bin nun zur folgenden Annahme gekommen.
Also ich finde die Darstellung von Frigg als mächtige Göttin, die das Leben gibt und nimmt, eingängig.
Aber vielleicht ist es auch eine höhnische Vorausschau der Göttin in diesem Pfefferkuchenhaus auf das weitere Leben dieser Kinder von erbärmlichen Leuten und sie gibt ihnen dadurch die Möglichkeit, daraus zu lernen und dadurch nicht in diesen Rollen zu verfangen. Sie ist wohl auch eine Erzieherin. Und insofern kann man sich sehr wohl auch eine Schamanin vorstellen, die mit den Kindern >spielt<.
Hänsel könnte sich als Mann abgrenzen von der Frau (vielleicht auch deswegen, weil seine Mutter so hartherzig war), aber ließe sich noch bewirten und würde dick und fett werden, worüber sich die Göttin höhnisch freuen würde, weil sie am Ende mit ihm zumindest ein großes Mahl hätte, und Gretel, die ihren Vater als liebvoll in Erinnerung hat, müsste sich nun um den Mann bemühen, müßte für ihn schuften, um überhaupt Anerkennung zu bekommen, was der Göttin aber auch auf höhnische Weise gefallen würde, denn auch die wird sie dafür am Ende noch auffressen. Daß die Göttin sich für all den Hohn für die Menschenkinder in den Ofen schieben lässt, mag ihrem Humor geschuldet sein, weil er ihr auch nichts anhaben kann, da u.a auch er ihre Beigabe ist.
Die Götter sind keine Menschen, ihre Darstellung kann nur überwältigend sein. Und deswegen sind diese Mythen so eindrucksvoll. Die Dichtung wiederum dieser Mythen geht zurück auf die Erkenntnis, die durch die Götter gegeben worden ist.
Doch diese Mythen sind dann auch abgewandelt worden, um zwischenmenschliche Verhältnisse in den Mittelpunkt zu rücken. Das habe ich einmal zur griechischen Mythologie gelesen, was ich hier auch schon geschrieben habe. Deswegen ist dort nichts unbedingt falsch oder verrückt, sondern es sind abgewandelte Geschichten, die in Verbindung zum Mythos stehen.

Dass die Leute sich auch gerne gruseln und sich daher solche Geschichten erzählen, mag auch sein. Aber was mag dahinter für ein Grund stecken?
Ich habe mal gelesen, dass es in der arabischen Literatur solche Erzählungen gibt von Eltern, die sich sehr daneben benehmen. Vermutlich können solche Geschichten auch als Antibeispiel dienen, um den Kindern zu zeigen, wie gut sie es doch eigentlich haben.