Ich habe versucht, das Lied zu verschriftlichen. Doch ganz gelungen ist es mir nicht. Daher wäre ich für eine Berichtigung dankbar.
Der Opfergesang vom Indomohain(?) aus Schweden
Und darum bin ich kommen hier Um Hilfe zu erlangen mir Bei diesem Hain und Heilesquell Der vielen Menschen half zur Stell’ Sein heilig’ Wasser schürf’ ich ein So bat ich auch den Schaden mein Mit Kniefall vor Herrn Baldurs Brunnen Sag’ mein Gebet zu dieser Stund’ Und hoffe auf des Heiligen Gnad’ Daß Hilfe kommen nit zu spat (?) So geh’ ich dreimal hier im Ring Und so mein kleines Opfer bring' Ich leg’ es nieder dankbarlich (?) Und hofft … flehentlich (?) Mir lindernd Tag für Tag mein Weh (?) Mein Glück mir machen neu wie eh (?)
das Lied findest Du in meinem Buch "Lieder der Vorzeit" auf S. 220, doch habe ich die Melodie von "Winteraustreiben" (S. 151) genommen, da Katrin meint, die passe besser. Die Originalweise aus Schweden ist ja nicht erhalten. Und kleine Abweichungen im Text passieren mir, da ich verschiedene Übersetzungen kenne und zuweilen durcheinander komme. Und wenn da Spaziergänger herumlaufen, singe ich wahrscheinlich zu leise bzw. undeutlich.
Die gedruckte Fassung folgt:
Und darum bin ich kommen hier, Um Hilfe zu erlangen mir, Bei diesem Hain und Haines Quell Der vielen Menschen half zur Stell’.
Sein heilig’ Wasser schürf’ ich ein, So bat ich auch den Schaden mein, Mit Kniefall vor Herrn Baldurs Brunn Sag’ mein Gebet zu dieser Stund’.
Und hoffe auf der Heiligen Gnad’ Daß Hilfe komme nicht zu spat [= spät] So geh’ ich dreimal hier im Ring, Und so mein kleines Opfer bring'.
Ich leg’ es nieder dankbarlich, Und fleh', sie wollen gnädiglich Mir lindern Tag für Tag mein Weh Mein Glück mir machen neu wie eh'.
Statt "Herrn Baldurs Brunn" kann man auch "der Asen Brunn" singen, oder noch besser die jeweilige Gottheit einsetzen, der eine Quelle geweiht ist, wie ich das tat. Das Original (das Lied wurde noch 1671 im Ingemo-Hain in Västergötland gesungen) hat "Sankt Ingemos Brunn", aber dieser Ingemo ist natürlich ein Fanke-Heiliger für Ingwaz/ Yngvi-Freyr. "Der Heiligen Gnad" meint die Götter, aber "des Heiligen Gnad" meint dann nur einen Gott, das kann man machen, wie man will.
Habet Dank. Das Buch Lieder der Vorzeit steht ganz oben auf meiner Wunschliste und wird bald erworben. Da meine musikalische Ausbildung doch etwas zu wünschen übrig läßt, habe ich mich auch über das Vorsingen gefreut.
Ja, mit "So bad ich auch den Schaden mein." ist die Bedeutung klarer.
Und noch ein Auslassungszeichen kann man hinzufügen, um ein genaues Schriftbild zu erzeugen: bad' statt bade. Den Schaden zu baden ist eine schöne Bildsprache, wirklich Dichtung.
Ich habe aber heute keinen Schaden zu baden, sondern Trauer zu ertränken. Es passt leider nicht zu jedem Fall.
Forum für germanisches Altheidentum
»
Das germanische Altheidentum
»
Feste, Brauchtum, Heiligtümer
»
Die Opfergabe
Thema drucken
17.08.2021 22:39 (zuletzt bearbeitet: 17.08.2021 22:41)
Antworten
