„Eine Edda gehört in jedes Heim“ hieß es früher einmal. Aber welche Übersetzung ist brauchbar, insbesondere wenn man die Edda aus religiösen Gründen lesen will? Diese Frage ist nun beantwortet, denn wir haben die Edda zweisprachig herausgebracht. Band 1 enthält die Jüngere Edda mit den Stücken Gylfaginning und Bragerœður (beide vollständig), sowie die Göttermythen enthaltenden Teile der Skáldskaparmál. Auch das uralte Lied Grottasöngr ist enthalten. Band 2 umfaßt alle Götterlieder der Älteren Edda, einschließlich des Hrafnagaldr und der fehlenden Strophen der Vegtamsqviða.
Auf der linken Seite ist dabei jeweils der altnordische Text zu sehen, auf der rechten Seite die entsprechende deutsche Übersetzung. Auch die Strophennummern sind vorhanden. Grundlage der deutschen Übersetzung bildet die alte Simrock-Übersetzung mit den Verbesserungen von Gustav Neckel. Diese Übersetzung wurde von Géza Árpad v. Nahodyl Neményi in vielen Teilen erneut korrigiert, um möglichst noch genauer dem Originaltext zu entsprechen.
Beide Bände sind jeweils in sich abgeschlossen und einzeln erhältlich. Bestellung im Buchhandel oder bei uns direkt durch Vorausüberweisung des Betrages zuzüglich 1 Euro Porto.
Im BoD Buchshop gibt es Leseproben, wo allerdings nicht die tatsächlich im Buch zusammenstehenden Seiten so gezeigt werden. Im Buch steht links immer das altnordische Original, rechts die entsprechende Übersetzung. Runenfreunden wird es gefallen, daß ich dort, wo das Original eine Rune hat, diese habe stehenlassen. Im Codex Regius wird nämlich oft der Begriff "Mann, Mensch" mit der jüngeren M-Rune abgekürzt (leider haben wir die noch nicht in unserer Runenliste).

Baron Árpád v. Nahodyl Neményi (Hrsgb.), „Die Jüngere Edda – Altnordisch und deutsch“ Reihe Altheid-nische Schriften, Verlag Books on Demand, Norderstedt 2017. 188 S., Paperback, ISBN 978-3-7448-9974-1, (14,80 €), Bestellnummer B29.
Baron Árpád v. Nahodyl Neményi (Hrsgb.), „Götterlieder der Edda – Altnordisch und deutsch” Reihe Alt-heidnische Schriften, Verlag Books on Demand, Norderstedt 2017. 316 S., Paperback, ISBN 978-3-7448-1008-1, (16,80 €), Bestellnummer B30.

Leseproben im BoD-Buchshop:
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Da gibt es eine Zeile in den Hávamál (Vers 47) wo es heißt:

> er gaman<

Das wird immer so übertragen:

>maðr er mannz gaman.<

("der Mann ist des Mannes Freude")

Aber richtiger übersetzt man wohl:

>Der Mensch ist des Menschen Freude<.

Es geht hier nämlich nicht etwa (wie Neoheiden auch schon wähnten) um Homosexualität, sondern um die Überwindung der Einsamkeit auf weiten Wegen. Die -Rune kann also sowohl mit "Mann", als auch mit "Mensch" übersetzt werden, was Interpretation des Übersetzers ist. Umso wichtiger, daß man im Originaltext dann auch die Rune dort vorfindet.

ergaman

Der Mann ist des Menschen Freude.
Der Mensch ist des Mannes Freude.
Der Mann ist des Mannes Freude.
Der Mensch ist des Menschen Freude.

Was richtig ist, ist Interpretation.

Geza

Zitat

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Gaman bedeutet aber "Freude" und nicht "Freund".

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Richtig, habe es berichtigt. Oben hatte ich es ja schon richtig gemacht.

Die alte -Rune wurde im Norden auf nur eine Senkrechte reduziert, also quasi zusammengeschoben, es ergibt die jüngere Form aber auch eine Form, wo oben die äußeren Arme zusammenlaufen (die haben wir hier nicht). hat mit oder nicht viel zu tun. Durch die Vereinfachung von zu wurde diese Rune zwar mit in der einfacheren Form gleich, aber bzw. waren da ja bereits lange weggefallen.
Die einzigste Gemeinsamkeit: ist die 15. Rune in der älteren Reihe, die 15. Rune in der jüngeren Reihe ab ca. 900. Vor 900 stand die -Rune an 15. Stelle. Man hat einfach neben yr gestellt, weil sie sich ähneln. Die Zahl 15 ist nun auch die Anzahl, wenn man von einer "Mandel" spricht; eine Mandel hat 15 Stück. "Mandel" hat aber deswegen trotzdem nichts mit der Rune zu tun.

Geza

Du hast ja Recht, ist eine Form von Algiz. Aber 500 Jahre später nur im Norden war die vereinfachte Form von

"Algiz" bedeutet "Elche", auch "Hirsche", ein Elch/Hirsch hat ein Geweih und einen Körper. reduziert Algiz allein auf das Geweih, deutet doch wenigstens noch den Körper an.

Hier sieht man einen Hirsch links auf einem Felsbild der Val Camonica (Alpen):

Unsere individuellen Eindrücke, die die Eindrücke heutiger Menschen sind, kann man wohl kaum für die Vergangenheit zum Maßstab nehmen.
Für deie Heiden in Skandinavien sah diese Rune wie ein Mensch aus (mit erhobenen Händen), und da sie sowieso mannaz (madr) hieß, gabs da keine Widersprüche. Die gestürzte Form (yr) nannte man daher auch "stuppmadr".

Gweza