Hallo,

ab und an stellt sich mir die Frage warum einige Menschen zu deren kulturellen, religiösen und natürlichen Wurzel finden und eben auch zu den Göttern und viele nicht.

Meine Gedanken dazu sind folgende,

entfremdung des Naturbewusstseins durch einen entsprechenden Lebensstil. Immer gut daran zu erkennen, wenn Leuten die Natur und ihre Bewohner egal werden, sie aus finanzieller Sicht ausbeuten oder aus Spaß zerstören/töten.

Mir kommt dann immer in den Sinn wie leichtes Spiel die Riesen und Unholde bei doch sehr vielen Menschen haben müssen. Sich um nichts zu scheren ist eben auch ein sehr leichter weg.

Oder das naturnahen Menschen auch oft belächelt sogar teilweise als Spinner abgestempelt werden, insgeheim wissen diejenigen mit Sicherheit das deren weg der schlechtere/schädlichere weg ist.
Anstatt etwas zu ändern ist es ja durchaus einfacher sich lustig zu machen und alles zu belächeln und beim Alten zu blassen.

Ich könnte unzählige Beispiele folgen lassen.

Doch es gibt Menschen die erkennen wie wunderbar die Natur ist, mit allen Bewohnern.

Und warum finden manche zu den Göttern und andere nicht?

Ich denke alles hat seinen Grund und bin dankbar dafür, durch man könnte meinen Zufall, zu meinen Wurzeln gefunden zu haben.

Aber Zufall war es sicher nicht.

Wie sind eure Gedanken dazu?

Asenheil und Wanensegen

Ich sehe zwei Komponenten:
1. Prägung und Erziehung
2. Charakter-Beschaffenheit
Wird man offen (ich meine nicht diese linksversiffte Idioten-Offenheit, mir fehlen nur gerade die Worte, um das greifbar in dem hier möglichen Rahmen zu erklären) und naturnah erzogen (das können sogar Christen ;)), hat positive Naturerlebnisse (z. B. in Omas Garten, Wanderungen) und/oder negative Kirchen-/Christenerlebnisse als Kind und auch eine leise Ahnung seiner Ahnenlinie bzw. dass die eigene Herkunft nichts schlechtes ist und keine Erbsünde (sei diese nun klerkaler oder politischer Natur) sie belastet, dann sind diese Elemente für die Findung hilfreich. Letztlich aber muss man von sich aus wollen und bereit sein, d. h. die Mühsal sich das Wissen um unsere Wurzeln selbst an zu eignen, denn es gibt hierfür keinen Religionsunterricht, man hat auch anfangs keinen klaren Ansprechpartner, man hat auch niemanden, der einen spontan im echten Leben zur Seite steht und bei Zweifeln Argumente darlegt. Der Weg ist nicht einfach und es ist schwer sich aus den Fängen der Erziehung zu befreien, manche wollen irgendwie doch schon glauben, aber die christliche Prägung von Kindesbeinen an mit all der Bequemlichkeit, die sie bietet, ist doch sehr stark. Dazu kommt das persönliche Lebensumfeld: Wie ist der Ort geprägt, die Nachbarn, Arbeitsplatz, wie meine Familie/Sippe, wie meine Freunde und Bekannte?

In der Großstadt im Randgebiet hatte ich es einfacher, hier auf dem Land, wo ich wohne - woanders kann es natürlich wieder anders sein - , ist die Kirche omnipräsent: die Glocken höre ich und das Gebäude sehe ich vom Fenster aus sehr gut, was hier an ehrenamtlichen Optionen besteht ist fast alles kirchlich geprägt und es gibt leider Berufe, bei denen man einer Kirche angehören muss, da man sonst je nach Regionalstruktur eine sehr schlechte Möglichkeit hat überhaupt in Lohn und Brot zu sein (z. B. soziale Berufe; in meinem Landkreis läuft alles im Bereich Pflege, Sozialarbeit und Bildung hauptsächlich über kirchliche Träger - zumindest was ich im letzten halben Jahr an Stellen gesehen habe).

Wenn ich von meinem Charakter ausgehe, meiner Erziehung ausgehe, meinen Erlebnissen und meinen familiären Verhältnissen, dann wären die Lebensumgebung kein Hemmnis gewesen, aber einer deutliche Erschwernis. Aber ich denke, wenn ich bestimmte Erlebnisse (meist negativer Natur) nicht gehabt hätte in diesem Ort hier auf dem Land, dann könnte es im Rahmen des Möglichen sein, dass ich den Weg nicht gefunden hätte.

M.E. muss der Mensch glauben (was nichts über die Stärkeausprägung der Religiosität aussagt), selbst die, die von sich behaupten, sie glaubten nicht an irgendwas, haben dann eine Ersatz-Religion (z. B: Faschisten-Veganer, die einen mit ihren Weisheiten "beglücken" müssen).

Ich bin Veganer, ich bin den Göttern treu und werde als Faschist betitelt, wie Klischee...

Spaß, ich denke du meinst diejenigen die jedem davon überzeugen wollen.

Die soll es ja geben, mir aber gänzlich unbekannt.
Kein Witz.

Wohl aber die Leute die einem erzählen wie unfassbar wichtig Tierprodukte sind ( ich wohne ländlich, ich habe viel mit Bauern zutun, ich weiss wovon ich spreche).

Eine Grundsatzdiskusion möchte ich jetzt nicht auslösen nur klarstellen das es eben auch Leute gibt die auf Tierprodukte verzichten und das aus gutem Grund aber gleichzeitig nicht auf andere zeigen, es ist ja jeder Selbst für sein Handeln verantwortlich.

Hendrik

Klarstellung: ich meine nicht die Ernährungsform an sich, kann jeder essen was er will. Was ich meine sind Leute, die ihre Ernährungsform als Ersatzreligion pflegen und wie eine Monstranz vor sich hertragen und jedem der ihre Ernhrungsideologie nicht folgt mit allen Mitteln davon zu überzeugen suchen. Gibt Leute, die das mit ihrer Sexualität machen, ihrer Musik usw. Also schon fast an den Wahn grenzend. Es dreht sich in deren Leben und ihren Gesprächen immer nur darum. Leider durfte ich so Leuten schon begegnen, das ist dann nicht nur eine Ernährungsform, sondern eben lebensfüllend inkl. der Aufgabe so viele Leute wie möglich davon zu überzeugen (wie bei den christlichen Missionaren)
Edit: wenn man meinen Beitrag auch aufmerksam liest, dann geht das auch klar hervor. Aber klar, einige fühlen sich gleich auf den Schlips getreten, beinahe hätte ich gesagt getroffene Hunde bellen. Aber wenn man hier auch nicht mehr sinnerfassend lesen kann, dann sollte man sich nciht bei anderen beschweren
Good bye und greift's euch selbst an die Nase

Anscheinend hat die Mirjam meinen Text und vor allem die ersten drei Absätze nicht aufmerksam gelesen.

Mag sein das es solche Leute gibt die sie beschreibt, mir sind solche Leute aber völlig unbekannt. Darum meine kurze Erläuterung.

Weder Angriff noch sonst was.

Mh

Ich denke auch, dass es sehr mit dem Elternhaus zusammenhängt. Meine Eltern waren nie wirklich gläubig. Das heißt, glauben tuen sie schon, aber üben keine praktischen Tätigkeiten, wie Kirchgang oder Beten aus. Unser Volk hat den christlichen Glauben sehr in den normalen Alltag integriert. 7 Tage Woche, Datumsangabe nach Christiegeburt, Frei an gewissen Feiertagen, auch wenn sich viele auf heidnischen Bräuchen aufbauen, so denken doch viele, dass sie christlich sind.
Man muss aber auch schon unterscheiden, wie Menschen, die den Weg zu den Göttern gefunden haben, auch tatsächlich zu den Göttern stehen. Ich habe Menschen kennengelernt, die tragen einen Malmer [Mjölnir] und hören Heavy Metal und schreien ab und zu Odin. Und dann gibt es noch Menschen, die ein asoziales braunes Dasein im Namen der Götter leben. Ich meine nicht rechtsdenkende Menschen per se, sondern solche, die mit Glatze, Tarnhose und Baseballschläger herumlaufen. Ihr wisst hoffentlich, was ich meine.
Ich für meinen Teil bin sehr froh, den Weg zu den Göttern gefunden zu haben. Sie geben mir auf irgendeine Weise Kraft. Die Naturverbundenheit gefällt mir auch sehr gut. Ich bin immer wieder erstaunt über Menschen, die sich nicht einfach irgendwo hinsetzen können um die Natur zu genießen. Diese Menschen leben in ständiger hektik. So habe ich zumindest das Gefühl.
Um wieder zum Thema zurück zu kommen:
Wichtig sind das, wie bereits erwähnt, das Elternhaus und auch zum Teil der Freundeskreis. Die wenigsten Menschen haben überhaupt Platz für Religion in ihrem Herzen und ihrem Verstand. Für diese Menschen ist das albern an etwas zu Glauben, was sie nicht sehen können. Wenn man nur solche Leute um sich herum hat, dann wird es nochmal schwieriger, irgendeine Art von Spiritualität aufkommen zu lassen.

Sehr schön geschrieben Rollo!!!!

Kann man so unterschreiben!

Ich denke dass das heutige Überangebot von Medien usw (Play Station, Fussball, TV und was einem da eingetrichtert wird) auch viel dazu beiträgt das Spiritualität immer mehr nachlässt und so auch die Achtung und Wertschätzung der Natur immer mehr abnimmt.

hallo.

Ich bin über die Natur zum Glauben gekommen. Ich glaube aber irgendwie war ich schon immer Heide. Meine Eltern waren nicht sehr religiös, eher so "Pseudokatholiken", wir sind als Kinder sogar regelmäßig Sonntags zur Kirche gegangen, "weil man das so machte". Das hat sich aber dann irgendwie verloren... hat auch keinen weiter interessiert.

Mein Vater hat uns jedoch immer, wenn er frei hatte, an den Wochenenden in den Wald geschleppt, ob wir wollten oder nicht. Er wußte auch viel, kannte viele Vögel, alle Bäume, und so weiter... ich glaube er war auch ein Heide, innerlich, auch wenn wir nicht drüber gesprochen haben.

Ich denke, die Natur ist beseelt und belebt. Ich kann das manchmal spüren -nicht immer, ist streßabhängig. Für mich ist der Glaube sehr wichtig geworden weil er eine andere Ebene offenbart, weg vom Materiellen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber es hat sich einfach so entwickelt, es mußte so kommen und es ist gut so. Das mit der Kraft stimmt natürlich auch, also mir gibt der Glaube viel Kraft.

Gruß, Gaby