In bete morgens zu den Göttern; vier große Götterfiguren stehen in meinem Garten.
Ich beobachte die Tiere, etwa die Vögel, ich grüße die Götter und Geister an den Orten, durch die ich fahre, um in die nächste Stadt (Belzig) zu kommen, und begrüße die Götter die in dieser Stadt verehrt wurden wie hier Balder, Nanna, Sunna, Wodan, Fria und Frowa. Auf dem Rückweg genauso, und heute sah ich da auf dem Felde eine weiße Taube, die ich als Zeichen der Götter deute.
Eigentlich denke ich alle Minuten mal an die Götter. Morgen werde ich dann den Alben im Hause opfern (jeden Donnerstag) und Freitag ist immer ein Freyja-Kult im Hause üblich, zusätzlich zu dem Abendgebet, das immer erfolgt. Essen wird mit dem Hammerzeichen geweiht und der Erdgöttin gedankt.
Das sind erstmal die sichtbaren Handlungen. Aber ich habe das heidnische Denken voll verinnerlicht, nehme also die Welt ganz anders wahr. Dinge, die unerwartet geschehen nehme ich als Zeichen und versuche, zu deuten was das Zeichen mir sagen will.

Lichtgruß
Geza

In den Büchern steht eine Theorie, die man ersteinmal in seinen Kopf bekommt. Bis sich das dann gesetzt hat und ins Herz geht, dauert es und man muß auch dazu entsprechende Erfahrungen machen.

Wenn ich mein Haus verlassen, gedenke ich meist der Göttin Syn (Sinthgunt), die das Haus schützt und bitte sie, es weiter zu tun. Für längere Fahrten bete ich zu Donar und Frowa (Götter der Reisen). Die Türschwelle meiner Haustür ist Sitz der Hausgeister, wie auch der Ort hinter meinem Kachelofen, wo ich einmal die Woche Gaben niederlege.

Mir fällt noch ein, daß ich zuweilen nach Berlin muß. Ich nutze dann ein Fahrrad mit kleinem Hilfsmotor durch den Wald bis zum Bahnhof Belzig (z. Zt. ist der Mantel des Rades etwas beschädigt und ich muß die Straße fahren, was mir gar nicht gefällt). Dort stelle ich es ab und hoffe, daß es wenn ich zurück bin, noch da ist und ganz. Deswegen bitte ich dort eine Linde in einer Reihe von Linden, wünsche ihr jetzt einen angenehmen Herbst, guten Winter und einen schönen neuen Frühling und bitte sie und die anderen Bäume, mein Fahrrad zu bewachen und zu schützen. Vom Bahnhof nehme ich den Zug, ich grüße bei Lüsse die Ahnen, da dort Hügelgräber sind, wo die Bahn durchfährt, dann bei Michendorf die Göttin Fria, da dort Ihr Heiligtum liegt und bei Potsdam am Ravensberg grüße ich in Gedanken Wodan und Fria. Ein Auto besitze ich nicht.

Man wendet sich möglichst an den ältesten Baum, das ist der Dickste. Auch Bäume haben ihre Hierarchie und den ältesten als Wächter oder Oberbaum zu ignorieren wäre sicher falsch. Ich denke auch immer an die Bäume, die gefällt wurden und bitte die Götter, ihre Seele im Glasislundr wiederverkörpern zu lassen. An einer Stelle an der Straße saß früher immer ein Hase, eines Tages lag er tot da (überfahren). An ihn denke ich noch heute, wenn ich da vorbeifahre.

Am Bahnhof Charlottenburg stand einst ein wunderschöner verknorzter Baum, ich nannte ihn "Geisterbaum", auch der hatte damals auf mein Fahrrad aufgepaßt. Welcher Art er war, weiß ich nicht (rotviolette Blüten). Als der Bahnhof umgebaut wurde, starb der Baum. Ich habe ihn wiedergesehen, der Baum war tot, und ich war sehr traurig, habe von seinem toten Stamm noch Photos gemacht. Noch heute kann ich weinen, wenn ich an diesen Baum denke, der mir so lieb war. Sein Stamm sah aus wie zusammenhängende Geister.

In meinem "Waldjahr" bin ich fast jeden Tag in den Grunewald gegangen, bin zu einer bestimmten Lichtung gewandert (im Leinenkittel) und habe meine Wildschweine beobachtet und bin ihnen nachgezogen. Oder ich setzte mich hin, spielte Flöte oder meditierte, neben mir liefen die Rehe vorbei ohne Angst.
Aber das war in Berlin, schon länger her.

Kürzlich war ich in Bad Godesberg, da denke ich natürlich an Wodan, nach dem der Ort benannt ist. Auf dem Gipfel des Godesberges war ich leider noch nicht, aber wenn Du aus Köln bist, wäre das ein gutes Ausflugsziel und der Ort für einen kleinen Wodanskult.

Was Besuche betrifft, gerne, aber bei uns übernachten ist nicht möglich. Das bringt mir auf der spirituellen Ebene zuviel durcheinander.

Lichtgruß
Geza

Hallo Tobias,

im Garten würde ich lieber einen vorhandenen, älteren Baum nehmen, als einen neuen zu pflanzen. Je älter der Baum, desto besser. Es ist auch kein Zufall, was sich in einem sich selbst überlassenen Garten anpflanzt: Es sind immer die Pflanzen, die wir benötigen. Irgendwie spüren die unser Defizit an ihrer Kraft und wachsen dann verstärkt.
Aber wenn im Garten kein einziger Baum steht, kommt man um das Anpflanzen nicht herum. Dann könnte man sich nach der Hauptgottheit richten, die man besonders verehrt (Esche, Buche = Wodan, Linde = Fria, Eiche, Kiefer = Donar, Birke = Freyja usw.)

Je nach Situation kann man den Hausgeistern am Herd opfern, oder man richtet sich in einer Ecke auf dem Boden einen kleinen Ort ein. Zu Lichtmeß hat man auch unter dem Tisch Gaben hingestellt, aber da kommt man zu leicht mit den Füßen dran. Und natürlich die Türschwelle der Haustür (bei Einfamilienhäusern); mit Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern habe ich keine Erfahrung. Wenn der Flur sehr eng ist und kein Platz, dann lieber einen andern Ort wählen. Hausgeister sind scheu und wollen nicht auf dem Präsentierteller verehrt werden.
Hat man im Garten einen Holunder, dann ist es möglich, daß dort Hollen wohnen. Ich lege die alten Opfergaben aus dem Hause immer hernach unter den Holunder. Einen Holunder darf man nicht schlagen, beschneiden oder irgendwie schlecht behandeln.

Lichtgruß
Geza